Gemäss Angaben der Nidwaldner Sicherheitsdirektion vom Sonntag fanden die Wärter den leblosen Körper des Mannes am Samstagmorgen bei der Frühstücksabgabe in seiner Zelle. Aufgrund erster Ermittlungen sei nicht von Dritteinwirkung auszugehen. Während der einwöchigen Untersuchungshaft habe das Personal keine Suizidanzeichen erkannt.
Auf Anfrage der sda präzisierte die Vorsteherin des Nidwaldner Amts für Justiz, Sabine Olivier, das Gefängnispersonal habe den Häftling nach seinen Bedürfnissen befragt - etwa nach Medikamenten. Auch psychologische Hilfe sei ihm standardmässig angeboten worden.
Diese habe der Mann jedoch nicht in Anspruch genommen.
Auch sein Anwalt sei im Bilde gewesen.
Fall wird geprüft
Man werde die Situation genau prüfen, aber im Moment könne man sagen, dass sich die Nidwaldner Behörden nichts vorwerfen müssen, sagt die zuständige Regierungsrätin Karin Kayser. Eine Untersuchungshaft sei immer gravierend und einschneidend. «In der Schweiz gibt es aber klare Vorgaben für die Untersuchungshaft und daran halten wir uns», sagt Karin Kayser.
Auch in Zürcher Gefängnis Suizid
Erst vor wenigen Tagen hat sich im Zürcher Polizeigefängnis der Rega-Mitarbeiter erhängt, der verdächtigt wurde, Michael Schumachers Krankenakten zum Verkauf angeboten zu haben. Auch in diesem Fall sah das Personal keine Hinweise auf mögliche Suizidabsichten.