Mit der Förderung des Alpenbocks werde ein wichtiger Beitrag zum Schutz besonders wertvoller Tierarten geleistet, teilte die Urner Sicherheitsdirektion am Mittwoch mit. Der vier Zentimeter grosse Alpenbock mit blauem Körper, schwarzen Flecken und langen Fühlern gehört zu den europaweit gefährdeten Smaragd-Arten unter den Käfern. Er ist in mehreren Ländern auf Briefmarken abgebildet. «Der Alpenbock ist nicht nur ausgesprochen schön und selten, sein Vorkommen weist auch auf einen ökologisch intakten Wald hin», sagt Roland Wüthrich, verantwortlich für Waldbiodiversität im Kanton Uri.
Nur wenige hundert Käfer
Der Alpenbockkäfer bevorzugt sonnige Buchenwälder. «Wir vermuten im Raum Isenthal eine Population von einigen hundert Käfern. Das ist aber schwierig zu bestimmen, da sie lange Larve sind und als eigentliche Käfer nur rund drei Wochen lang leben», sagt der Biodiversitätsexperte Roland Wüthrich.
Buchenstöcke als «Kinderstube»
Damit der Käfer, der seine Eier in Risse von toten Buchen ablegt, genügend Lebensraum findet, wurden im Scheideggwald bei Isenthal 100 Bäume gefällt und hohe Baumstöcke stehen gelassen. Zudem wurden Stämme am Boden liegengelassen. Die Massnahmen zur Förderung des Alpenbocks wirkten sich auch positiv auf andere Insekten und Pilzen sowie auf die Schutzfunktion des Waldes aus.
Das Aufwertungsprojekt im Urner Wald dauert vorerst bis 2019 und kostet insgesamt 95'000 Franken. Finanziell beteiligt sind der Bund, der Kanton und die Umweltorganisation Pro Natura. «Das Geld lohnt sich, da nicht nur der Käfer profitiert, sondern auch der Schutzwald», sagt Roland Wüthrich.