Was es in anderen Ländern schon lange gibt, ist neu für die Schweiz, nämlich Museumsbesuche für Menschen mit Demenz. Das Zürcher Kunsthaus und das Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich bieten ab Mitte April «Aufgeweckte Kunst-Geschichten».
Ausbruch aus der Isolation
«Viele Menschen mit einer Demenz ziehen sich aus dem sozialen Raum zurück und finden es schwierig, am kulturellen Leben noch teilzuhaben» sagt Sandra Oppikofer vom Zentrum für Gerontologie. «An diese Menschen und ihre Angehörigen richtet sich das neue Angebot». Sie werden im Kunsthaus zu einem ausgewählten Kunstwerk geführt und dort werden sie unter fachkundiger Anleitung gemeinsam eine Geschichte zu dem Bild entwickeln. Diese wird dann aufgeschrieben und beim nächsten Besuch vorgelesen.
Freiwillige gefunden
Um die dementen Besucherinnen und Besucher gut betreuen zu können, wurden Freiwillige gesucht. Das Echo war gross und acht Frauen und drei Männer wurden an einem speziellen Nachmittag auf ihre Aufgabe vorbereitet. Sie werden im April und im Mai je vier Sessionen begleiten. Das neue Angebot ist kostenlos und richtet sich an kulturinteressierte Menschen mit Demenz mit einem mittleren Demenzgrad, ohne schwerwiegende Sprech-, Seh-und Höreinschränkungen.