In den Räumen der Firma Ergon Informatik sitzen Sechstklässler in zwei Gruppen um grosse Tische und kritzeln Zahlen und Buchstaben auf Zettel. Sie generieren Codes, tauschen sie aus und lernen dabei, wie das Internet funktioniert – ganz ohne Computer. «Es geht darum, ein Netzwerk im Internet zu simulieren», erklärt Softwarenentwicklerin und Lehrerin Andrea Zimmermann. «Die Kinder lernen, Metadaten zu verschicken und sich ein Protokoll zu überlegen, wie sie miteinander kommunizieren können.»
Die IT-Branche wächst und wächst. Bereits arbeiten fünf Prozent aller Angestellten im Kanton Zürich im Informatikbereich. Doch die IT-Firmen haben Mühe, ausgebildete Informatiker zu finden. Es mangelt vor allem auch an Informatikerinnen.
Über 70 Zürcher IT-Firmen laden deshalb zum ersten Mal zu zwei Informatiktagen ein. Man will Jugendlichen und Erwachsenen die Funktionsweise von Computer und Internet zeigen und sie für Informatik begeistern. Die Organisatoren bieten ein reichhaltiges und buntes Angebot an Workshops, Vorträgen und Führungen.
Sich mit IT auseinandersetzen - auch kritisch
«Es kann nicht sein, dass etwas, das unsere Gesellschaft verändert, schleichend an uns vorbeigeht», sagt Mitorganisatorin Annette Kielholz von der Firma Ergon Informatik, welche die Kurse für Schulklassen entwickelt hat. Man müsse sich mit dem Thema IT auseinandersetzen, dies auch kritisch, meint Kielholz. Das sei mit ein Grund für die «Charmeoffensive», die ihre Branche mit den Zürcher Informatiktagen starte.