Keine Diskussion, keine Gegenstimme, keine Enthaltung: Die rund 40 AL-Mitglieder und -Sympathisanten waren sich einig, dass Richard Wolff vier weitere Jahre Zürcher Stadtrat bleiben soll. Über so viel Einigkeit war sogar der Nominierte selber etwas überrascht: «Es gab früher ja immer wieder Stimmen, welche die AL als Oppositionspartei sehen und nicht als Stadtratspartei.» Aber diese Stimmen seien leiser geworden.
«Dauerbeschuss hat nicht geschadet»
Das Amt ist für Wolff dennoch immer wieder ein Spagat. Und er gerät immer wieder unter Druck. Von links heisst es, seine Polizei greife zu hart durch. Von rechts hört er das Gegenteil. Vor allem im letzten Herbst nahmen ihn die Bürgerlichen unter Beschuss, im Zusammenhang mit dem besetzten Koch-Areal.
Geschadet habe ihm dieser Angriff aber nicht, meint Wolff. Und: es sei ja klar, dass die Bürgerlichen ihn im Visier hätten: «Ich gelte als das vermeintlich schwächste Glied im Stadtrat.» Er hingegen hält seine Wahlchancen für gut:
Ich bin zuversichtlich, dass ich als Bisheriger und mit meinem Leistungsausweis wieder gewählt werde.
Die Ausgangslage für die Stadtzürcher Wahlen im März 2018 ist noch ziemlich offen. Neben Wolff hat erst Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne) seine erneute Kandidatur bekanntgegeben – und die Bürgerlichen haben schon mal ein Fünfer-Ticket angekündigt. Schon entschieden hat sich Richard Wolff für den Fall, dass er im wiedergewählt würde: «Dann möchte ich sehr gerne Sicherheitsvorsteher bleiben.»