Seit dem spektakulären Postraub im Jahr 1997 ist die Fraumünster-Post auch Nichtzürchern ein Begriff. Sie ist eine der grössten Filialen in der Zürcher Innenstadt. Doch der Standort ist teuer und die Kundinnen und Kunden bleiben je länger je mehr aus. Post-Sprecher Oliver Flüeler spricht gar von einem «überproportionalen Rückgang». Deshalb schliesst die Post die Fraumünster-Filiale.
Die Stadt Zürich bedauert den Entscheid. Sie betont, dass die Versorgung der Innenstadt «von hohem städtischen Interesse» sei und hat der Post deshalb einen Ersatzstandort im Amtshaus an der Uraniastrasse angeboten. Per Herbst 2016 zieht die Post deshalb an die Uraniastrasse.
Gleichzeitig baut die Post zur Zeit – nur 500 Meter entfernt – die Sihlpost aus. Wie lange wird die Filiale an der Urania überleben? Weder die Stadt noch die Post will sich hier festlegen.
Eine Post-Filiale mit reicher Geschichte
Die Fraumünster Post ist keine Filiale wie jede andere. Seit 1898 diente das markante Gebäude an der Limmat – erbaut als «toskanischer Renaissance-Palazzo» – als Poststelle im Zentrum von Zürich. Später wurde der Eckturm als Telegraphenturm eingerichtet und nach und nach folgten weitere Anpassungen an die jeweiligen Bedürfnisse.
Über die Stadt- und Kantonsgrenzen hinaus bekannt wurde die Fraumünsterpost im Herbst 1997: Am 1. September erbeuteten ein paar Männer in einem spektakulären, gewaltlosen Coup über 51 Millionen Franken. Rund die Hälfte davon tauchte bis heute nicht auf.