Der Entschluss, nach 18 Jahren Mitgliedschaft in der Stadtregierung und in der Mitte der regulären Amtszeit zurückzutreten, habe vor allem persönliche aber auch politische Gründe, teilte der 62-Jährige am Mittwoch mit.
Hauptgrund für den Rücktritt ist laut Feurer «der Wunsch, mit 62 Jahren noch einmal ein neues Kapitel in der Biografie aufzuschlagen, und die Agenda für den letzten Lebensabschnitt selbst und mit meiner Frau gestalten zu können».
Mitgespielt haben jedoch auch politische Gründe. Er habe in den letzten Monaten festgestellt, dass seine Geduld für «langwierige und aufreibende Debatten» gelitten habe. Er könne deshalb den Anforderungen einer umfassenden Mitverantwortung für die Führung der Stadt Schaffhausen nicht mehr in allen Aspekten gerecht werden. «Es ist besser, man geht, bevor man frustriert ist», sagt er im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Genug vom Parteiengezänk
Wie Feurer weiter schreibt, sind viele wichtige Entscheidungen – wie zum Beispiel die Schulanlage auf der Breite, aber auch Wohnraumentwicklungsvorhaben und Weichenstellungen im Zusammenhang mit der Energiewende – «blockiert oder bleiben im Parteiengezänk stecken».
Diese «Unentschlossenheit in der Lösungsfindung» kontrastiere mit der beneidenswerten Form, in der sich die Stadt Schaffhausen präsentiere. Er hoffe, mit seinem Rücktritt vor allem Kräfte freisetzen zu können, welche «die grossen Chancen unserer Stadt erkennen und mit Lust und Können weiterentwickeln».
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Als langjähriger Sozial- und Kulturreferent wünsche er ausserdem, dass sich das Gemeinwesen weiterhin solidarisch mit den weniger Privilegierten zeige und sorgfältig mit den schöpferischen Kräften umgehe, teilte Feurer mit.
Feurer wurde 1992 in das Stadtparlament von Schaffhausen gewählt. Seit 1997 ist er Mitglied des Schaffhauser Stadtrates, 2008 wurde er Stadtpräsident. Feurer wechselte 2014 von der Ökoliberalen Bewegung Schaffhausen (ÖBS) zur Schweizer GLP - die Schaffhauser GLP soll noch gegründet werden.