Gleich drei Stadtparteien gaben am Dienstag ihre Stimmempfehlung zum 225-Millionen-Kredit für ein neues Fussballstadion in Zürich ab. Die CVP konnte sich zu einem Ja durchringen. Die Grünen waren erwartungsgemäss gespalten. Die Mitglieder beschlossen daher Stimmfreigabe.
Warum nicht privat finanziert?
Die FDP-Delegierten entschieden sich als erste für die Nein-Parole. Und das überraschend deutlich mit 50 zu 23 Stimmen. Die Freisinnigen störten sich vor allem daran, dass nun die Steuerzahlenden ein Stadion bezahlen sollen, nachdem die Zürcherinnen und Zürcher vor zehn Jahren Ja gesagt hatten zu einem privat mitfinanzierten Stadion. Das Geld brauche die Stadt Zürich momentan für Dringenderes, etwa für Bildung, hiess es an der Delegiertenversammlung.
Gespalten sind auch die Grünliberalen, deren Gemeinderat Gian von Planta an vorderster Front gegen das Stadion kämpft. Er sei erleichtert über den Gegenwind fürs Stadion von FDP und Grünen: «Eine Zeit lang kam ich mir schon komisch vor, als ich mich als einziger klar gegen das Stadion stellte. Nun bin ich froh, dass ich nicht mehr ganz alleine dastehe», sagte von Planta auf Anfrage des «Regionaljournals Zürich Schaffhausen».
Optimistische SVP
Trotz Gegenwind von FDP und Grünen stehen die Chancen, dass das Projekt realisiert wird, weiterhin gut. Die grössten Zürcher Partei, die SP, hat bereits die Ja-Parole gefasst und auch die SVP werde für den Kredit stimmen, sagt SVP-Präsident Roger Liebi gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Er sei überzeugt, dass das Zürcher Stimmvolk am 22. September Ja sage.