Die Bündner Regierung hat am Dienstag überraschend das komplette Dossier für die Bündner-Olympia-Kandidatur 2026 präsentiert. Das Konzept zeigt: Die Bündner Regierung ist nicht mehr auf die Stadt Zürich als grossen Partner angewiesen. Zürich hat im Vorfeld mehrmals erklärt, keine Hauptrolle bei Olympia spielen zu wollen.
Im nun veröffentlichten Konzept tauchen bisher unbekannte Städte wie Winterthur, Rapperswil-Jona oder Schaffhausen auf. Eine Variante sieht beispielsweise vor, dass der Eisschnelllauf oder die Siegerehrungen in Rapperswil-Jona stattfinden könnten. Der Stadtpräsident von Rapperswil-Jona, Martin Stöckling, ist erfreut:«Die Lage am See hat Potential und könnte als Kulisse für verschiedene Events dienen.»
Frauen-Hockey in Winterthur, Übernachtung in Schaffhausen
Auch Winterthur wird im Konzept erwähnt. Konkret wird die Möglichkeit eines olympischen Dorfes in Winterthur geprüft. Der Winterthurer Sportvorsteher Stefan Fritschi schliesst dies im Moment noch nicht aus. Er sieht aber vor allem im Winterthurer Hockeystadion Olympia-Potential. «Zum Beispiel Frauen-Hockey oder Curling könnten in der Zielbau-Arena gespielt werden.
Unsere Türen sind offen für Olympische Spiele.
Schaffhausen wird im Konzept zusammen mit Frauenfeld, Kreuzlingen und St.Gallen als möglicher Übernachtungsort aufgeführt. Der Schaffhauser Stadtpräsident Peter Neukomm würde dies sehr begrüssen: «Wir könnten unsere Hotellerie und unsere Gastronomie besser auslasten und es wäre gut fürs Image.»
Im Kanton Graubünden stimmt die Bevölkerung am 12. Februar über einen Kandidatur-Kredit von 25 Millionen Franken ab. Bei der letzten kantonalen Olympia-Abstimmung im März 2013 sagte die Bevölkerung mit einem Anteil von knapp 53 Prozent Nein.