Mitte April tritt Roland Zurkirchen seine neue Stelle als Chef des Gefängnisses Limmattal an. Im Interview mit dem «Regionaljournal» blickt er auf seine zwölf Jahre als Leiter der Fachstelle Gewaltprävention im Schuldepartement der Stadt Zürich zurück.
Er habe sich persönlich nicht mehr genügend herausgefordert gefühlt, lässt Zurkirchen durchblicken. Nicht weil die Jugendgewalt abgenommen hätte, sondern weil er sich zu oft als «weisser Ritter auf dem Ross» vorkam, der für jedes Problem die fertige Lösung parat habe. «Ich suche aber den Widerstand und die Diskussion.»
Der 47jährige Vater von zwei erwachsenen Söhnen ist stolz auf das Erreichte. Gegen 2000 Fälle von Schulproblemen hätten er und sein Team bearbeitet. Dabei streicht Zurkirchen auch belastende Situationen hervor. Dabei seien es nicht einmal nur die spektakulären Fälle - wie die sexuellen Übergriffe in Seebach 2006 - gewesen. Mehr zu schaffen gemacht habe ihm Mobbing: «Wenn etwa ein Junge oder ein Mädchen über eine längere Zeit auf ganz fiese Art von einer Klasse fertig gemacht wurde.»
Ein wichtiges Anliegen Zurkirchens war in seiner Tätigkeit der Schutz vor Amokläufen an den Schulen. Fünf konkrete Bedrohungen habe er in seiner Zeit erlebt. Bis im nächsten Jahr sollen die Stadtzürcher Schulen mit einem einheitlichen Alarmierungssystem ausgerüstet sein.