Die Schaffhauser Lehrerinnen und Lehrer sorgten im letzten Jahr für Schlagzeilen. Mit einer Streikaktion wollten sie auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Dazu gehörte unter anderem die Forderung, dass die Lehrer um eine Stunde pro Woche entlastet werden. Der Schaffhauser Kantonsrat ist den Lehrpersonen in dieser Sache mit einem deutlichen Zeichen entgegengekommen. Mit 48 zu 1 Stimmen hat er entschieden, dass die Regierung nun einen konkreten Lösungsvorschlag auf den Tisch bringen soll - bis Ende Jahr hat Erziehungsdirektor Christian Amsler Zeit dafür.
Allenfalls mehr Schüler pro Klasse
Wegen der angespannten finanziellen Situation sollen durch die Entlastung keine zusätzlichen Kosten entstehen. Auch dürfen die Löhne der Lehrer nicht angetastet werden. Regierungsrat Amsler schlägt deshalb einen Systemwechsel vor. Demnach sollen die durschschnittlichen Klassengrössen angehoben werden.
Vor allem in den Landgemeinden brauche es grössere Klassen als heute. Dies wiederum könnte für einige kleinere Dorfschulen das Aus bedeuten, da die Kinder künftig allenfalls in grössere Nachbargemeinden geschickt werden.
Lehrerpräsident Kammer beibt skeptisch
Die Entlastung der Lehrer soll ab Sommer 2015 in Kraft treten – ein Jahr später, als es den Lehrern versprochen wurde. Dies sei ein grosser Wermutstropfen, sagt Roland Kammer als Präsident des Schaffhauser Lehrerverbandes im «Regionaljournal»: «Es kann zudem sein, dass die geplante Vorlage so schräg und kompliziert herauskommt, dass am Schluss alle Nein dazu sagen und es dann noch länger dauert.» Ein weiterer Streik der Schaffhauser Lehrerinnen und Lehrer sei zwar nicht geplant. Die Lehrerschaft überlege sich wegen der längeren Übergangszeit bis zu einer politischen Lösung aber eine Entlastung in eigener Regie, so Kammer.