Kurz nach sieben Uhr am Montagmorgen kamen sie angefahren: die Lastwagen von Grün Stadt Zürich mit rund 5000 Bürdeli Holz. Während der Scheiterhaufen auf dem Sechseläutenplatz Gestalt annahm, hoben Lukas Meier und seine Helfer den noch schneeweissen Körper des Bööggs aus ihrem Lieferwagen.
Am Haken eines Pneukrans entschwand der Wattemann dann in die Höhe. Von einer Bauplattform aus positionierten ihn Meier und seine Helfer an seinem Ort zuoberst auf dem Holzhaufen. Tatkräftige Hilfe beim Böögg-Aufbau erhielt Meier übrigens auch von seinem Vorgänger und Lehrmeister: Alt-Böögg-Bauer Heinz Wahrenberger war am Montagmorgen auch zur Stelle. Auch Meiers gesamte Familie, jung und alt, war anwesend und trotzte dem scheusslichen Wetter.
Der Böögg sieht schön aus. Ich glaube, er freut sich darauf, verbrannt zu werden.
Zum Schluss setzte Meier seinem kurzlebigen Kunstwerk den Kopf auf. In ihm – oder genauer gesagt im (unsichtbaren) Hals – verbirgt sich jeweils der grösste der vielen Knallkörper, die Meier in die Watte eingebaut hat. Explodiert der Kopf, gilt der Zürcher Winter als beendet. Lukas Meiers Prognose für die diesjährige Brenndauer vom Anzünden bis zum finalen Knall: 14 Minuten und 7 Sekunden.
Eine Orange für die Gäste aus Luzern
Erstmals in seiner Karriere hielt der Sechseläutenböögg diesmal eine (überdimensionierte) Orange in seiner rechten Hand. Dies zu Ehren der Luzerner Safran-Zunft, die dieses Jahr als Gastzunft eingeladen war. Die Luzerner Safran-Zunft verteilt bei ihren Auftritten traditionellerweise Orangen ans Publikum.