Im Museum Strauhof steht zurzeit ein Märchenwald. Dunkle Bäume unterteilen den Raum und Kopfhörer hängen wie überreife Früchte vom Baum. Bei jedem trifft man auf eine bekannte Märchenfigur. Der Raum wirkt verspielt und verzaubert, schlüsselt aber gleichzeitig den Aufbau der Märchen auf. Die Sorgen der Hauptfiguren, die Prüfungen, die sie durchleben müssen, die Zaubersprüche, samt dem vertrauten Ende: «und wenn sie nicht gestorben sind...»
Erstes Grimm-Buch war kein Hit
Die Ausstellung zeigt auch, wie die Märchen überhaupt entstanden sind. So dachten sich die Brüder Grimm die Märchen vor 200 Jahren nicht selbst aus, sondern sammelten die bereits bekannten Geschichten. Mit ihren Büchern hatten sie aber erst so richtig Erfolg, als diese illustriert wurden. Später ging die Erfolgsgeschichte mit Verfilmungen weiter. Auch diese sieht man im Museum, in X-Versionen flimmern Schneewittchen und Co. über die Bildschirme, von den ersten Filmen in schwarz-weiss bis zu den modernen Versionen aus der heutigen Zeit.
Ausstellung macht Kinder und Erwachsene glücklich
Die beiden Kuratorinnen Ingrid Tomkowiak und Christine Lötscher wollen mit ihrer Ausstellung aber nicht nur die Zauberhaftigkeit der Märchen aufzeigen, sondern sie gleichzeitig auch hinterfragen. Während die Kinder deshalb zufrieden in die bunte Märchenwelt eintauchen, können Erwachsene in einem anderen Raum in Ruhe hören, was Philosophen, Pädagogen und Psychiater zu den Grimm Märchen zu sagen haben.