In Winterthur ermittelt die Jugendanwaltschaft gegen zwei Jugendliche wegen möglicher Unterstützung der Terrororganisation «Islamischer Staat».
Wahrscheinlich handelt es sich um zwei Geschwister, die vor einem Jahr mutmasslich nach Syrien ausgereist und gestern zurückgekehrt sind.
Die Winterthurer Jugendanwältin Alexandra Ott will die Identität der beiden Verhafteten allerdings nicht bestätigen, den Grund für die Verhaftung aber schon: «Die Jugendlichen stehen in dringendem Verdacht, sich verbotenen Organisationen angeschlossen oder diese unterstützt zu haben.» Im Vordergrund stehen Terror-Gruppierungen wie der sogenannte «Islamische Staat».
Ziel ist die rasche Reintegration
Zum Schutz der Jugendlichen sagt die Jugendanwaltschaft nicht, wo sich die beiden genau befinden, ob in einem Gefängnis oder in einer geschlossenen Einrichtung für Jugendliche. Es wird abgeklärt, was die beiden im letzten Jahr wirklich gemacht und erlebt haben. Die beiden seien in guter gesundheitlicher Verfassung und hätten auch schon Kontakt gehabt zu ihrer Familie, die sie in den letzten Monaten verzweifelt gesucht hat.
Welche Strafe die beiden zu erwarten haben, sei noch unklar, so Jugendanwältin Alexandra Ott. Im Jugendstrafrecht gebe es ein grosses Spektrum, wie Verfahren durchgeführt und abgeschlossen werden können: «Das Ziel ist, dass wir die beiden Jugendlichen so rasch wie möglich in ein geordnetes soziales Leben zurückführen können.»
Behördenübergreifende Ermittlungen
Für die Jugendanwaltschaft Winterthur ist das Ganze Neuland. Zwar sind in den letzten Monaten aus Winterthur offenbar mehrere junge Leute nach Syrien gereist. Die beiden jetzt verhafteten Jugendlichen sind aber die ersten Fälle von möglichen Dschihad-Rückkehrern.
An den Ermittlungen sind auch die Kantonspolizei Zürich und das Bundesamt für Polizei beteiligt. Den beiden Jugendlichen wird ein Verstoss gegen das Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierung «Al-Qaida» und «Islamischer Staat» vorgeworfen, sowie die Unterstützung einer kriminellen Organisation.