Weit über 1000 Personen standen der Polizei in der Nacht auf den Sonntag gegenüber. Sie zogen nach 23 Uhr mit Umzugswagen vom besetzten Binz-Areal durch Wiedikon und später weiter zur Langstrasse. Aus dem unbewilligten Demonstrationszug heraus randalierten mehrere Dutzend Chaoten und richteten so einen Sachschaden von mehreren hunderttausend Franken an.
Die Stadtpolizei Zürich ordnet die Personen im Demonstrationszug gemäss ihrer Mitteilung der linksautonomen Szene und der Hausbesetzerszene zu. Sie zeigt sich überrascht über die «massive Gewaltbereitschaft» eines Teils der Teilnehmenden. Dass sogar ein Geschäft geplündert wird, eine Coop-Filiale im Kreis 4, sei doch eher aussergewöhnlich.
«Mitläufer» schützen Chaoten
Die Polizei sei von Anfang an vor Ort gewesen und auch in genügend grosser Zahl. Mediensprecher Marco Bisa meint aber: «Man kann über 1000 Personen, die einem gegenüber stehen, nicht auch 1000 Polizisten entgegenstellen.» Die grosse Zahl der Mitläufer, welche die Chaoten geschützt hätten, hätten auch Festnahmen verhindert, so Bisa weiter.
Die Polizei setzte mehrmals Gummischrot, Reizstoff und Wasserwerfer ein, um die Demonstranten zurückzudrängen. Erst gegen 2 Uhr sei die Menschenmenge ins Binzareal zurück gekehrt. Die vorläufige Schadensbilanz der Polizei: verschmierte Fassaden, kaputte Fensterscheiben, zerstörte Autos und Container. Die Schadenssumme wird auf mehrere hunderttausend Franken geschätzt. Die Ermittlungen der Polizei sind im Gang.