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Das AKW Gösgen, darüber dunkle Wolken.
Legende: Die AKW mit ewz-Beteiligung - wie hier Gösgen - produzieren viel Strom. Zu viel für das ewz. Keystone

Zürich Schaffhausen Zürcher Elektrizitätswerk hat ein Problem mit dem Atomstrom

Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich hat im Jahr 2014 massiv mehr Atomstrom produziert als im Jahr davor. Den eigenen Kunden kann das ewz diesen Strom allerdings nicht mehr verkaufen. Die Konsequenz: Das ewz verkauft den billigen Atomstrom und kauft teureren Strom aus erneuerbaren Quellen. Noch.

2260 Gigawattstunden Strom bezog das ewz im Jahr 2014 aus den Atomkraftwerken Gösgen, Leibstadt und zwei französischen AKW. Fast ein Viertel mehr als 2013. So steht es im Nachhaltigkeitsbericht des ewz. Damit macht der Atomstrom rund 40 Prozent der gesamten Stromproduktion des ewz aus.

Der Grund: Das ewz ist an diesen AKW beteiligt. Und: «Die Atomkraftwerke haben letztes Jahr mehr Strom produziert», erklärt Claudia Pfister vom ezw. Diese Entwicklung stellt das ewz vor ein Problem. Denn seit Anfang Jahr verkauft es seinen Kundinnen und Kunden nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen.

Billigen Atomstrom gegen teureren Öko-Strom

«Den Atomstrom verkaufen wir an der Strombörse», sagt Claudia Pfister. Zudem muss das ewz dort auch Strom aus Wind, Sonne oder Wasser dazu kaufen. Denn davon produziert das Stadtzürcher Elektrizitätswerk zu wenig. Erst die Hälfte des verkauften Stroms aus erneuerbaren Quellen stammt aus Werken des ewz. Ein Verlustgeschäft. Deshalb bemüht sich das ewz, sich im In- und Ausland an Kraftwerken für erneuerbare Energien zu beteiligen. Dazu bleibt noch etwas Zeit: Die Beteiligungen des ewz an den Atomkraftwerken laufen 2034 aus.

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