Drinnen - am Hauptsitz von Tamedia in Zürich - präsentierte der Medienkonzern die Geschäftszahlen 2013. Draussen protestierten derweil Angestellte der Regionalzeitungen mit einem Pfeifkonzert gegen ihre Behandlung. Es sei ein «Asozialplan», was Tamedia den entlassenen Angestellten biete, hiess es auf Transparenten.
«Faires Angebot»
Tamedia-Chef Christoph Tonini verwahrte sich an der Bilanz-Medienkonferenz gegen diese Vorwürfe. Der Konzern habe angeboten, den vorliegenden, kritisierten Sozialplan um 30 Prozent zu verbessern. Dieses Angebot hätten die Personalkommissionen von «Landbote», «Zürichsee-Zeitung» und «Unterländer» ausgeschlagen. Das Angebot sei fair gewesen, hielt Tonini fest: «Wenn man als asozial betitelt wird, habe ich dafür kein Verständnis.»
«Wir sind keine Angestellten zweiter Klasse»
Die Angestellten der Regionalzeitungen wollen gleich behandelt werden wie die Angestellten des «Tages-Anzeigers», die 2009 im Zuge von Sparmassnahmen ihre Stelle verloren. So ein Sozialplan sei im heutigen wirtschaftlichen Umfeld mit sinkenden Werbeeinnahmen im Printbereich aber nicht mehr möglich, findet die Konzernleitung.
Tamedia streicht bei den Regionalzeitungen insgesamt 25 Stellen. Nachdem beim Sozialplan keine Einigung möglich war, werden die Entlassungen nun mit «Leistungen auf freiwilliger Basis» abgewickelt, hiess es bei der Tamedia-Pressekonferenz am Donnerstag. Hintergrund der Entlassungen ist die Übernahme des Winterthurer «Landboten» durch Tamedia und die darauf folgende Reorganisation.