Zum Inhalt springen

Zürich Schaffhausen Zürcher Weinland will sich die Badi Rheinau nicht nehmen lassen

Der Kanton verlangt den Abbruch des Rheinauer Hallen- und Freibades. Die Bevölkerung der Gemeinde - und mit ihr das ganze Weinland - wehrt sich heftig dagegen. Am Donnerstagabend setzten über 800 Leute ein Zeichen.

Über 800 Leute strömten am Donnerstagabend ins Hallenbad Rheinau. Sie folgten dem Aufruf des im letzten Sommer gegründeten Vereins Badi Rheinau. Auf diese Weise zeigten sie ihre Solidarität mit dem Verein, der für die Rettung der beliebten Anlage kämpft.

Bea Dorer als Badegast verkleidet.
Legende: Bea Dorer setzt auf ihre Weise ein Zeichen für die Badi Rheinau. SRF

Die Leute in Rheinau und den umliegenden Gemeinden haben kein Verständnis für den vom Kanton verordneten Abbruch des Bades. «Zieht uns nicht den Stöpsel raus», war auf Transparenten zu lesen. «Wo sollen wir mit den Kindern künftig den im Schulgesetz vorgeschriebenen Schwimmunterricht absolvieren? Wo sollen wir selbst schwimmen? Etwa in den bereits überfüllten Bädern in Schaffhausen und Winterthur?», schimpften die Leute.

Kanton beharrt auf Abbruch

Auch FDP-Kantonsrat Martin Farner kritisierte in harschen Worten und unter tosendem Applaus die Abbruchverfügung des Kantons: Diese sei unverständlich und unakzeptabel: «Wo bleibt der Respekt und die Wertschätzung gegenüber dem Zürcher Weinland?»

Der Kanton Zürich zeigt sich bis anhin nicht bereit, dem Verein Badi Rheinau entgegen zu kommen. Er verlangt den Abbruch der 40-jährigen, aber intakten Anlage noch in diesem Jahr und würde nur dafür das Geld zur Verfügung stellen. Mittlerweile haben sich allerdings elf Gemeinden bereit erklärt, das Betriebsdefizit der Anlage mitzutragen, sollte sie weiterbestehen.

Zwei Regierungsräte reisen nach Rheinau

In diesem Fall wiederum will der Kanton aber offenbar einen Baurechtszins einfordern. Die Rede ist von 200'000 Franken im Jahr. Einen Betrag, den die künftige Trägerschaft nicht auch noch erbringen könnte.

Am 11. März ist nun ein Treffen des Vereins und des Gemeindeverbandes Andelfingen mit den beiden Regierungsräten Markus Kägi und Martin Graf geplant, um eine Lösung zu finden. Eine Lösung, auf die das Weinland so sehnlichst hofft.

Meistgelesene Artikel