SRF News: «Echo der Zeit» hatte jahrzehntelang kein Signet. Ihr habt nun das dritte Klanggewand für die Sendung komponiert. Woran habt ihr euch akustisch orientiert?
«Great Garbo»: Wir haben uns am Inhalt und am Namen der Sendung orientiert. Wir haben akustische Zeitelemente wie Stoppuhren und Echos für die vordergründige Idee von «Echo der Zeit» benutzt. Viele Klänge haben wir rückwärts laufen lassen, um die Geschichten zu unterstreichen, die passiert sind, aber nicht zu weit entfernt liegen. Diese zwei Stilelemente wurden mit einer eingängigen Melodie ergänzt, die mit klassisch besetzten Instrumenten gespielt und gezupft wurde. Für den Klangteppich nach dem Logo haben wir einen modernen elektronischen Sound gewählt, der das Element der Zeit in Form eines Tickers wieder aufnimmt.
Das neue Signet soll für unzählige Geschichten passen
Könnt ihr den Prozess von den ersten Ideen bis zum nun vorliegenden neuen Signet beschreiben?
Radio SRF lud vier etablierte Produzenten von Audio-Jingles zu einem Pitch ein. Diese Ideen wurden ausgewertet und das Team bei SRF entschied sich, mit uns weiterzufahren. Danach folgten diverse Sitzungen und Besprechungen um die Grundidee zu vervollständigen. Ursprünglich verfolgten wir eine Vorgehensweise, die hauptsächlich mit klassischen Instrumenten gespielt wurde, um dem leicht elitären Ruf, den die Sendung hat, gerecht zu werden. Da wir jetzt aber im Jahr 2015 sind, wurde im Prozess schnell klar, dass wir das Klassische in eine neue Form bringen müssen. So entstand ein eher klassischer Jingle, aber zeitgemässer und mit einem modernen Musikteppich als Untermalung der Beiträge.
Ihr wart bisher vor allem für Spielfilme und für die Werbebranche tätig. Das neue Echo-Signet war euer erster Kontakt mit dem Radio. Was war neu für euch?
Radio SRF wollte einen filmischen Ansatz in Betracht ziehen und deshalb wurden wir zu diesem Pitch eingeladen. Neu für uns war, dass wir kein Bild als Vorlage zum Vertonen hatten. Das neue Signet soll jedoch für unzählige Bilder und Geschichten passen. Wir haben in diesem Fall eher konzeptuell gearbeitet. Das war eine neue und inspirierende Erfahrung für uns.
Das Gespräch führte Matthias Kündig.
Mit oder auch ohne Signet: Das «Echo der Zeit» im Lauf der Jahre
Ohne Signet
Am 28. August 1945 erhielt das zukünftige «Echo der Zeit» zwar seinen Namen, aber noch kein Signet. Ein solches wurde zwar diskutiert. Aber schliesslich beschloss man zuzuwarten, «bis sich die Sendungen bewährt haben». In der Folge begannen die Sendungen ohne Signet relativ schnörkellos, wie das Hörbeispiel vom 20. April 1967 zeigt.
Erstes Signet
Erst in den 80er Jahren erhielt das «Echo der Zeit» sein erstes Erkennungssignet. Die markanten Pianoklänge eröffneten fortan die Sendung und untermalten die Themenübersicht am Anfang der Sendung. Das Hörbeispiel stammt vom 2. Januar 1987.
Zweites Signet
Das erste Signet erwies sich als sehr langlebig. Die nächste Auffrischung des Klanggewandes erfolgte erst am 14. November 2011. Erstmals erhielt die Sendung ein eigentliches Audiolayout mit Signet, Begleitmusik und akustischen Trennelementen zur Strukturierung der Sendung.
Drittes Signet
Einen Tag vor ihrem 70. Geburtstag wird die Jubilarin also zum dritten Mal akustisch aufgefrischt. Vom 11. Mai 2015 an ertönt um 18 Uhr und 19 Uhr das «Echo der Zeit» mit dem Audiolayout von «Great Garbo».