In der Schweiz sind rund 130'000 Fahrzeuge des VW-Konzerns vom Abgasskandal betroffen. Bei der Bundesanwaltschaft (BA) in Bern werden die Anzeigen der betroffenen Kunden gesammelt.
«Wir gehen von etwa 1500 bis 2000 Strafanzeigen aus, die bei der BA eingereicht werden», zieht Sprecher Andre Marty in der «Tagesschau» eine vorläufige Bilanz. «Die Anzeigen werden von uns gebündelt und den Kollegen der Staatsanwaltschaft Braunschweig (D) übergeben, weil diese bereits ein entsprechendes Strafverfahren eröffnet haben.»
Wohl keine Entschädigung
Ähnliche Verfahren gegen VW laufen bereits in den USA. Dort drohen dem Konzern happige Entschädigungszahlungen. VW hat seinen US-Kunden bereits 1000 Dollar pro Fall angeboten.
Damit ist in der Schweiz nicht zu rechnen: «Die Rechtsysteme der USA, Schweiz und Deutschland unterscheiden sich grundsätzlich», so Marty. «Deshalb dürften die Chancen in der Schweiz oder in Deutschland eine Entschädigung zu erhalten, tendenziell eher gering sein.»
Hierzulande versucht VW den Schaden mit einer grossangelegten Rückrufaktion und technischen Massnahmen zu beheben, ausserdem versuchen Konsumentenschützer den Konzern zu freiwilligen Entschädigungszahlungen zu bewegen.