Es gebe nicht einmal zehn übermässig ausgelastete Linien im Fernverkehr, sagt SBB-Chef Andreas Meyer in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Meyer bestreitet generelle Engpässe.
«Ach, hören Sie doch auf mit dem Dichtestress», sagt er. «Wenn in einem Viererabteil schon nur zwei Personen sitzen, haben viele das Gefühl, sie seien in einem vollen Zug.»
Dennoch sei die Auslastung ein Thema. Der Anstieg konzentriere sich aber auf gewisse Zeiten und Linien. Dem wolle man entgegenwirken. So sollten Auslastungsprognosen und Beratung verbessert werden. Meyer sagt, er könne sich auch weitere Anreize vorstellen: Gratis-Kaffee etwa oder Gutscheine.
«Wir erhöhen die Preise nicht zum Selbstzweck», verteidigte Meyer die steigenden Preise im Bahnnetz. «Aber Infrastruktur und Unterhalt kosten einfach mehr als früher angenommen wurde.» Zudem seien die Preiserhöhungen politisch gewollt. «Die Politik will, dass die Nutzerfinanzierung steigt.»