Darauf warten viele schon sehnsüchtig: Auf den Anpfiff zur Fussball-Europameisterschaft am 10. Juni in Frankreich. Vielleicht entscheidet sich der eine oder andere, kurzfristig an das Sport-Spektakel ins Nachbarland zu reisen, um ein Spiel live mitzuerleben.
Allerdings hat die offizielle Ticket-Verkaufsstelle – die UEFA – nur noch Restposten anzubieten. Recherchen der SRF-Redaktionen «Kassensturz» und «Espresso» zeigen: Anders sieht es bei Ticketbörsen und auch auf der Versteigerungsplattform Ricardo aus. Hier werden massenhaft Eintrittskarten für die verschiedenen Spiele angeboten. Offensichtlich haben viele bereits Tickets erstanden und verkaufen diese jetzt weiter.
Aber Achtung: Die Eurotickets sind auf einen Namen ausgestellt und können nicht übertragen werden. Ein Weiterverkauf ist ausdrücklich verboten. Wer mit diesen Tickets anreist, riskiert vor dem Stadion stehen zu bleiben.
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Kontrollen sehr wahrscheinlich
Im terrorgeplagten Frankreich wird viel über die Sicherheit diskutiert, und es ist anzunehmen, dass die Eintrittskontrollen vor den Stadien an dieser EM äusserst streng und kompromisslos ablaufen werden. Die Käufer dieser Tickets riskieren deshalb, nicht ins Stadion gelassen zu werden.
Davor warnt auch Marco von Ah, Kommunikationsleiter beim Schweizer Fussballverband SFV: «An der Euro in Frankreich gibt es um jedes Stadion drei Sicherheitszonen, beim jedem Eintritt in eine solche Zone muss man mit Kontrollen rechnen.»
Die UEFA schreibt, dass bei Tickets mit falschen Angaben «der Zutritt zum Stadion ohne Anspruch auf Rückerstattung verwehrt werden kann». Das betreffende Ticket werde ungültig.
Verkaufsstopp nach Anruf von «Kassensturz/Espresso»
Die Redaktion von «Kassensturz/Espresso» erkundigt sich bei Ricardo, warum die Internetplattform den Handel mit den möglicherweise unbrauchbaren Tickets toleriere. Nur wenige Stunden nach der Kontaktaufnahme stoppt Ricardo den Handel und löscht nach und nach die entsprechenden Angebote für Euro-Tickets.
Ricardo Sprecher Simon Marquard erklärt: «Wir wussten nicht, dass die Tickets in diesem Ausmass personalisiert sind. Jetzt wo die Tickets auf Ricardo auftauchen, reagieren wir und entfernen sie von der Plattform.» Der Handel mit personalisierten, nicht übertragbaren Tickets widerspreche klar den AGBs von Ricardo, so Marquard weiter.