Der starke Franken und nach unten korrigierte Wachstumsprognosen: Der Bund kämpft mit langsam wachsenden Einnahmen und muss deshalb die Ausgaben bremsen. Zwar hat das Parlament schon Entlastungsmassnahmen von rund einer Milliarde Franken für 2016 gutgeheissen.
Man sieht die Notwendigkeit des Sparens ein, sofern es einen nicht selber betrifft.
Doch die verbleibenden Defizite machen weitere Schritte notwendig, wie Finanzminister Ueli Maurer vor den Medien erklärte. So will die Regierung den Haushalt mit dem Stabilisierungsprogramm 2017-2019 jährlich um weitere 800 Millionen bis einer Milliarde Franken entlasten. Mit insgesamt 24 Massnahmen sollen alle Aufgabengebiete des Bundes zur Haushaltsentlastung beitragen.
Weitere Massnahmen nötig
Maurer machte deutlich, dass die nun getroffenen Massnahmen nach heutigem Kenntnisstand nicht ausreichten, um in den kommenden Jahren die Vorgaben der Schuldenbremse einzuhalten. Ab 2018 drohten strukturelle Defizite von bis zu 1,5 Milliarden Franken. Der Bundesrat will deshalb in den kommenden Wochen weitere Sanierungsmassnahmen beschliessen.
Nötig ist dies laut Maurer zum einen wegen der steigenden Asylausgaben. Aber auch Parlamentsbeschlüsse zu Armee, Altersvorsorge, Strassenverkehr und Unternehmenssteuern tragen das Ihre dazu bei.
Ausgaben kürzen, aber wo?
Schon das aktuelle Stabilisierungsprogramm ist heftig umstritten, wie die Vernehmlassung zeigt. Zwar hat sich die Mehrheit der Teilnehmenden grundsätzlich positiv zur Konsolidierung der Bundesfinanzen geäussert. Auch wurde die Absicht, in erster Linie auf der Ausgabenliste anzusetzen, begrüsst.
Bezüglich Umfang und Art der Entlastungen gehen die Meinungen aber weit auseinander. «Man sieht die Notwendigkeit des Sparens ein, sofern es einen nicht selber betrifft», sagte Maurer dazu. Auf manche Wünsche ist der Bundesrat nun eingegangen.
Beginne man aber das Stabilisierungspaket «aufzuschneiden», bestehe die Gefahr, dass es zerfalle, so der Finanzminister. Der Bundesrat sei der Meinung, dass das Stabilisierungsprogramm 2017-2019 insgesamt ausgewogen ausfalle.
Ball liegt beim Parlament
Mit Blick auf die nun bevorstehende Debatte im Parlament rechnet Maurer damit, dass insbesondere die Asylkosten zu reden geben werden. Hier seien aber zusätzliche Ausgaben nötig, «die Asylbewerber sind da».
Insgesamt wird im Vergleich zur Vernehmlassungsvorlage das Entlastungsvolumen für das Jahr 2017 um rund 10 Millionen Franken erhöht. Für die Folgejahre wird es um 80 beziehungsweise 60 Millionen Franken reduziert.