+++ Bern verschiebt Fest-Feuerwerk+++
In der Stadt Bern ist das 1.August-Feuerwerk auf dem Hausberg Gurten ins Wasser gefallen. Die Behörden entschieden, das Feuerwerk wegen der schlechten Sicht zu verschieben. Es soll nun am heutigen Abend um 22.15 Uhr stattfinden, teilte die Stadtkanzlei mit. Das Feuerwerk war für 22.30 Uhr geplant. Die Feuerwerksbilder wären aber durch den Regen und die Wolken kaum zu sehen gewesen, hiess es im Communiqué. Da sich keine Wetterbesserung abzeichnete, entschied sich die Stadtkanzlei in Absprache mit der Feuerwerks-Firma zur Verschiebung. Nun hoffen die Behörden auf schönes Wetter und gute Sicht am Sonntagabend.
+++ Friedliches Fest auf der Rütliwiese +++
Die Feier auf der Rütliwiese ist so etwas wie die Mutter aller 1.-August-Feiern. Auftritte von Bundespräsidenten waren dort in der Vergangenheit aber immer wieder von Turbulenzen begleitet. Nachdem 2007 im Anschluss an einen Auftritt der damaligen Bundespräsidentin Michelin Calmy-Rey ein Sprengsatz explodierte, mieden ihre Nachfolger die Rütliwiese jahrelang. Im vergangenen Jahr besuchte Didier Burkhalter zwar das Rütli, hielt aber keine Rede.
In diesem Jahr war das anders: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga beging den Nationalfeiertag mit 1350 Personen auf dem Rütli. Sie hielt nicht nur die Festansprache, sondern dirigierte auch die Blasmusik Brunnen, als diese die Landeshymne spielte.
«Schauen wir nicht ängstlich in die Zukunft», forderte die Bundespräsidentin die Zuhörer auf. Was die Schweiz voranbringe, seien Offenheit, Mut und Zuversicht. Wie in der Radioansprache, machte sich die Bundespräsidentin auch auf dem Rütli für einen verantwortungsvollen Umgang in der Politik und mit den Volksrechten stark.
+++ Schweiz an der EXPO +++
Bundesrat Johann Schneider-Ammann ist in Mailand an der Weltausstellung EXPO aufgetreten. Dort unterstrich er die herausragenden Merkmale der Schweiz: Föderalismus und Kompromissbereitschaft. «Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben. Und wir bleiben offen und solidarisch,» betonte Schneider-Ammann im Schweizer Pavillon, wo ein Buffet mit Schweizer Produkten angeboten wurde.
+++ Brunch für Tausende auf Bauernhöfen +++
Auch in diesem Jahr haben am Nationalfeiertag wieder Hunderte Bauernhöfe zum traditionellen Brunch geladen – rund 120'000 Gäste waren dabei. Viele der Betriebe waren ausgebucht, wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst mitteilte. Aufgetischt wurden Lebensmittel aus heimischer Produktion. Auch Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf mischte sich unter die Gäste. Sie besuchte einen Hof in Valendas im Safiental.
+++ Offene Türen im Parlamentsgebäude +++
Einmal auf den Stühlen der Parlamentarier Platz nehmen und den Nationalratssaal von innen sehen: Rund 4000 Menschen folgten der Einladung der Parlamentsdienste zum Tag der offenen Tür im Parlamentsgebäude in Bern. «Das Haus anzuschauen, entspricht einem Bedürfnis», sagte ein Sprecher der Parlamentsdienste. Am Vormittag stellte sich Nationalratspräsident Stéphane Rossini (SP/VS) eine Stunde lang den Fragen der Besucher.
+++ Viel Arbeit für Feuerwehr und Sanität +++
Vielerorts brannte rund um den Nationalfeiertag nicht nur Feuerwerk. In Frauenfeld (TG) gerieten mehrere Tannen in Brand. Die Polizei vermutete Feuerwerkskörper als Brandursache. Verletzt wurde niemand.
Weniger glimpflich ging es bei einem Feuerwerk in Ettingen (BL) ab. Elf Personen erlitten Brandwunden und Beeinträchtigungen am Gehör. Der Unfall ereignete sich an einem Firmenanlass. Als das Feuerwerk abgebrannt wurde, explodierten mehrere Feuerwerkskörper in den Abfeuerrohren, teilte die Polizei mit.
In Corminboeuf (FR) brannte ein Bauernhof ab. Die Bewohner konnten sich retten, aber drei Kühe wurden Opfer der Flammen.
+++ Feuerwerk in Basel +++
Das Basler 1.-August-Feuerwerk auf dem Rhein findet traditionell schon am Vorabend des Feiertages statt.
Auch in diesem Jahr verfolgten Tausende das Spektakel von den Rheinufern und Brücken aus. Das Feuerwerk begann um 23 Uhr und dauerte knapp 25 Minuten. Mehr dazu hier.
+++ Auslaufmodell Bundesfeier? +++
Offizielle 1.-August-Feiern mit Feuerwerk und Ansprache sind nicht mehr überall im Land selbstverständlich. Der Blick in die Lokalzeitungen zeigt, dass viele Gemeinden dieses Jahr nach neuen Wegen für eine Bundesfeier suchen müssen:
Viele «weichen ab von der Tradition», auch bei der schwierigen «Rednerwahl» und oft fehlen die Helfer und Besucher während der Sommerferien. In einigen Gemeinden wurde die Feier gleich ganz «abgeschafft», etwa in der aargauischen Gemeinde Bergdietikon – aber die Bevölkerung organisiert sich selbst.