Bei den Mitgliedsorganisationen des Dachverbands Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) erntet der Lehrplan 21 grundsätzlich Zustimmung. Gute Noten erhalten Gestaltung und Form.
Jedoch gibt es auch Kritik: Der Lehrplan 21 sei überladen, und der Verfassungsauftrag zur Harmonisierung der Volksschule werde nur teilweise erfüllt.
Ein klares Bild ergaben die Antworten innerhalb des LCH zu den Fremdsprachen: Die Fremdsprachenabfolge soll vereinheitlicht werden. Das Angebot für zwei Fremdsprachen an der Primarschule soll zwar aufrecht erhalten, das Obligatorium aber auf nur noch eine Fremdsprache reduziert werden.
Der Lehrplan 21 lässt auf der Primarstufe eine unterschiedliche Reihenfolge des Beginns des Fremdsprachenunterrichts zu. Zudem verlangt er zwei obligatorische Fremdsprachen. Gemäss LCH überfordert
dies lernschwache Schülerinnen und Schüler.
Der LCH will überdies, dass die kantonalen Unterschiede bei der Zahl der obligatorischen Unterrichtsstunden in der Volksschule reduziert werden, wie es in der Konsultationsantwort weiter heisst.
Verständlicher für Eltern
Kritik übt der LCH auch an den geforderten Kompetenzen. Im Lehrplan 21 wird der Bildungsauftrag in Form von Kompetenzen beschrieben. Das Ziel ist nicht dann erfüllt, wenn der Stoff behandelt ist, sondern wenn die Kinder das verlangte Wissen anwenden können.
Diese Anforderungen müsste gemäss LCH aber reduziert und die Kompetenzen verständlicher beschrieben werden. Klarer definieren möchte der Verband auch die Mindestansprüche in verschiedenen Fachbereichen. Auch müssten die Chancen zur Erfüllung möglichst für alle Kinder gegeben sein.
Der LCH fordert ausserdem wichtige Systembausteine wie Schülerbeurteilung, Zeugnisse, Stundentafel und Weiterbildungsbedarf der Lehrpersonen verbindlich und kantonsübergreifend zu regeln. Auch soll der Lehrplan für die Eltern und die Öffentlichkeit verständlicher werden.