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Schweiz Der Schweiz droht eine Kartoffelkrise

Nicht nur der Mensch ächzt unter den jetzigen Temperaturen. Die Hitzewelle setzt auch den Kulturpflanzen zu. Nun leidet offensichtlich eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel unter den Wetterextremen: die Kartoffel. Und das zum zweiten Mal in diesem Jahr.

Die Hitze und die Trockenheit machen den Kartoffeln zu schaffen. «Die Ernte wird sicher weniger gross ausfallen als letztes Jahr», sagt Ruedi Fischer, Präsident der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten. Er bestätigte damit eine Meldung der «BauernZeitung.»

Tiefe Kiloerträge zu erwarten

Ende April habe bereits die Nässe den Kartoffeln zugesetzt, teilweise seien sie verfault. «Die Lücken, die auf den Kartoffelfeldern zu sehen sind, stammen von damals», sagte Fischer.

Danach setzte die Trockenheit und die Hitze den Kartoffeln zu. «Über 30 Grad ist brutal für Kartoffeln», sagte Fischer. Diese wuchsen daher nicht wie gewünscht. «Teilweise ist der Knollenansatz pro Pflanze hoch, es fehlen jedoch die grossen Kartoffeln, und somit werden 2015 wohl tiefe Kiloerträge geerntet», sagt Fischer.

Stärkegehalt ebenfalls problematisch

Wegen des heissen Wetters kommt es zudem bei gewissen Sorten zu sogenanntem Zweitaustrieb: Die Kartoffel bildet noch im Boden eine zweite Generation. Als Folge davon kann sich unter anderem die Backfarbe der Kartoffel verändern, wie Fischer erklärt. Dies hat Folgen: Wenn die Backfarbe und der Stärkegehalt allzu tief sind, werden beispielsweise die Pommes Chips braun.

Zudem lassen sich solche Kartoffeln schlecht lagern. Sie müssen deshalb sofort verarbeitet werden. «Bei Speisekartoffeln ist dies aber nicht möglich», sagte Fischer.

«Die Ernte dürfte noch schwieriger werden als im Hitzesommer 2003», sagte Fischer. Einzelnen Bauern drohten Ausfälle von mehreren zehntausend Franken. Eine konkrete Ernteschätzung kann Fischer noch nicht machen. Erst nach den Ertragserhebungen Mitte August werde man Genaueres wissen.

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