Die von ihrem Schweizer Ehemann in Syrien festgehaltene Tübingerin ist wieder in Deutschland. Gegen 18.15 Uhr landeten die 22-jährige Frau und ihr sieben Wochen altes Baby aus der Türkei kommend.
Das bestätigten die Familie der Deutschen dem Rechercheverbund der deutschen Tageszeitung «Stuttgarter Nachrichten» und dem SRF. Der Dschihadist Alperen A. (21) aus Arbon im Kanton Thurgau hatte die damals Schwangere im vergangenen Herbst in das Bürgerkriegsland verschleppt.
Strafverfolgungsbehörden ermitteln
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart prüft derzeit, wie der schweizerisch-türkische Doppelbürger Alperen A. wegen des Festhaltens seiner Ehefrau Johanna strafrechtlich belangt werden kann und welcher Straftatbestand in Betracht kommt. Er steht zudem in Verdacht, eine schwere, staatsgefährdende Gewalttat gegen die Bundesrepublik Deutschland gemäss Paragraph 89a StGB vorbereitet zu haben.
Die Bundesanwaltschaft in Bern führt seit November 2014 eine Strafuntersuchung gegen Alperen A. Das Strafverfahren wurde eröffnet wegen des Verdachts, sich an einer verbotenen Gruppierung beteiligt zu haben – dies auf der Grundlage des Art. 2 Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierungen Al Kaida und Islamischer Staat (IS) sowie verwandter Organisationen. Die Terrororganisation Jabhat al-Nusra gilt als Regionalorganisation der Al Kaida in Syrien. Zudem wird Alperen A. der Unterstützung bzw. Beteiligung an einer kriminellen Organisation gemäss Art. 260 Strafgesetzbuch (StGB) beschuldigt.
Zu diesem Fall hatte Bundesanwalt Michael Lauber im Vorfeld der «Rundschau» am 4. März 2015 Stellung bezogen: «Dieser Fall ist für das Phänomen Dschihad-Reisen sicherlich exemplarisch.»
*Name von der Redaktion geändert.