Schweiz - Eine «Tagesschau» ganz aus Westschweizer Hand
Die «Tagesschau» produziert von Romands: Die Hauptausgabe von Donnerstag ist von Journalisten von RTS un produziert worden. Die Kollegen von SRF 1 genossen im Studio Genf das gleiche Gastrecht. Von der Idee sei er von Beginn weg begeistert gewesen, sagt «Tagesschau»-Chef Urs Leuthard.
«Die Idee hatten wir letzten Herbst», sagt Urs Leuthard. Damals habe ihn Bernard Rappaz, Chefredaktor des Westschweizer Fernsehens, angefragt, ob er bei einem Redaktionsaustausch dabei wäre. Journalisten von RTS sollen eine Hauptausgabe der «Tagesschau» produzieren, ein Welscher übernimmt die Moderation. Im Gegenzug produziert eine Equipe aus dem Leutschenbach die Nachrichten von RTS.
«Ich habe keine Sekunde nachgedacht und sofort Ja gesagt. Ich fand das eine grossartige Idee», sagt Leuthard, der die «Tagesschau»-Redaktion leitet. Am Anfang der Idee stand das beidseitige Bedürfnis, mehr voneinander zu erfahren. «Wir arbeiten zwar alle bei der SRG, doch wissen wir sehr wenig voneinander.»
Zudem passe dieser Austausch bestens zum Auftrag des Bundesrats: Dieser forderte, dass die Informationssendungen der SRG mehr über die anderen Sprachregionen berichten müssen.
Leuthard erwartet vom Redaktionsaustausch, dass die Zuschauer und auch das Team der «Tagesschau» eine Ahnung erhalten, wo sich der Blick der Romands auf die Schweiz und auf die Welt unterscheidet – und wo er gleich ist. «Wir sind ja alle professionelle Journalisten, aber die Perspektive ist verschieden.» Letztlich erwarte er von der Aktion einen Brückenschlag zwischen der Deutsch- und der Westschweiz und mehr Verständnis füreinander.
Begeistert ist Leuthard von der Zusammenarbeit zwischen den Redaktionen: «Ich habe noch nie ein Projekt erlebt, das von Beginn weg von beiden Seiten mit so viel Freude und Begeisterung angegangen wurde. Ich erlebe den Austausch in jeder Beziehung als positiv.» Gleich geht es Bernard Rappaz: «Un plaisirt partagé!», schreibt der RTS-Chefredaktor auf Twitter.
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