Post-Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller kündigt in einem Interview mit dem «Blick» an: A-Post-Briefe sollen teurer werden. Der Preisaufschlag ab 2019 werde «massvoll» sein. Die Ankündigung kommt zu einem heiklen Zeitpunkt. Eben erst hat die Post die Schliessung hunderter Poststellen bekannt gegeben.
Weniger Service und gleichzeitig höhere Preise? «Das ist unlogisch», sagt Mathias Reynard, SP-Nationalrat aus dem Wallis. Man könne doch nicht beim Service abbauen zulasten der Randregionen, der Angestellten und der Konsumenten – und das nur, um jedes Jahr mehr Gewinn zu machen. Reynard: «Selbst wenn der Bund davon profitiert. Das geht schlicht nicht. Es ist Zeit, ‹Stopp› zu sagen.»
Tatsache ist jeodch, dass die Post immer weniger Briefe befördert. Zwei Milliarden waren es im letzten Jahr – 3,8 Prozent weniger als 2015. Die Post muss sparen.
Für Konsumentschützer ist es jedoch nicht aber akzeptabel, dass die Post dafür ihre Kunden zur Kasse bittet. «Die Briefpost ist Teil des allgemeinen Services. Wenn es Probleme gibt, muss anderweitig finanziert werden», sagt die Chefredaktorin des Konsumentenmagazins «Bon à savoir», Zeynep Ersan Berdoz.
Die Post mache jedes Jahr Gewinn, davon gingen jährlich rund 200 Millionen Franken an den Bund. Zeynep Ersan Berdoz: «Eine Art versteckte Steuer. Es liegt auf der Hand, dass diese Erträge in jene Bereich reinvestiert werden müssen, die nicht rentabel sind.»
Die letzte Preiserhöhung bei den Briefen liegt 13 Jahre zurück. Die anstehenden Verhandlungen zwischen Post und Preisüberwacher dürften hart werden.