Auf dem Hof des mutmasslichen Tierquälers von Hefenhofen hat die Armee die Pferde inzwischen abtransportiert. Nun zeigen Recherchen der Sendung «Schweiz Aktuell», dass der Pferdezüchter Ulrich K. bis zuletzt Prämien für seine Freiberger Pferde kassierte. Damit wurde mit Bundesgeldern Anreiz geschaffen, dass er immer noch mehr Tiere hielt.
Verband will nichts gewusst haben
Ulrich K. war leidenschaftlicher Züchter von Freiberger Pferden, der letzten Schweizer Pferderasse. Deshalb fördert sie der Bund. Jeder Züchter kann pro geborenem Fohlen 500 Franken Prämie beantragen. Ausbezahlt wird sie nur, wenn der Züchter die Vorgaben des Tierschutzes einhält.
Wieso auch der Thurgauer Züchter das Bundesgeld vom «Verband des reinrassigen Freibergerpferd» in Avenches ausbezahlt erhielt, erklärt Geschäftsführer Stéphane Klopfenstein: «Wir hatten in den letzten Jahren keine Rückmeldungen von Kontrollorganen oder Behörden, dass es auf dem Hof etwas zu beanstanden gebe.»
Kontrollen delegiert
Der Verband selbst führt keine Kontrollen durch. Er delegiert diese an den Kantonstierarzt oder beauftragte Kontroll-Organisationen. Laut Klopfenstein hat der Verband nichts von den Zuständen auf dem Hof in Hefenhofen gewusst. Deshalb habe er keine Möglichkeit gehabt, die Prämien zu kürzen oder die Situation zu verbessern.