Kurt Imhof ist am Sonntagmorgen 59-jährig im Zürcher Unispital an einem Krebsleiden gestorben, das ihn seit Dezember vergangenen Jahres in wachsendem Mass plagte. Dies bestätigte Imhofs Basler Kollege Ueli Mäder. In seinen letzten Mails habe Imhof noch energisch und eindrücklich betont, wie er gegen den Krebs ankämpfen wolle.
Kurt Imhof galt als Kämpfer für die Qualität der Medien und streitbarer Zeitgenosse. Noch im vergangenen Oktober hatte er das fünfte Jahrbuch «Qualität der Medien», das er ins Leben gerufen hatte, präsentiert. Darin kam er zum Schluss, dass die Qualität der Schweizer Medien weiter erodiere. Als Wurzel des Übels nannte er, die Belohnung für niedrige Qualität. Imhof warnte davor, dass die informierte Demokratie auf dem Spiel stehe.
Wir verlieren nicht nur einen kritischen und hervorragenden Forscher und Wissenschaftler, sondern auch einen Freund, der manchen von uns mehr als ein halbes Leben lang begleitet und gefördert hat.
Verlust für Wissenschaft und Gesellschaft
Die Bestürzung über Imhofs Tod im Wissenschaftsbetrieb ist gross. «Wir verlieren nicht nur einen kritischen und hervorragenden Forscher und Wissenschaftler, sondern auch einen Freund, der manchen von uns mehr als ein halbes Leben lang begleitet und gefördert hat», sagte Mark Eisenegger, Co-Institutsleiter des Forschungsinstituts Öffentlichkeit und Gesellschaft fög der Universität Zürich.
Imhofs Tod sei ein Verlust für die Wissenschaft, aber auch für die Gesellschaft. Denn Imhof habe sich nicht gescheut, «schwierige Themen zu erforschen und mit unangenehmen Befunden mutig an die Öffentlichkeit zu gehen, damit die Gesellschaft beispielsweise erfährt, dass die Qualität der Medien zurück geht».
Kurt Imhof hatte seit 2000 den Lehrstuhl für Publizistikwissenschaften und Soziologie an der Universität Zürich inne und leitete bis 2012 das fög.