Kampfjet-Abstürze ereigneten sich bis in die 1980er-Jahre regelmässig. Insbesondere Flugzeuge des Typs Mirages verunglückten in hoher Zahl. Seit den 1980-er-Jahren nahmen die Unfälle jedoch markant ab.
Grund dafür ist die modernere Technik. Aber vor allem auch die Reduktion der Flotte und der Flüge insgesamt. In den letzten 15 Jahren wurde auch die Zahl der Flugstunden pro Pilot deutlich reduziert.
Weiterer Abbau von Flugstunden scheiterte
«Heute hat ein etablierter Staffelpilot gut 120 Flugstunden pro Jahr auf dem Flugzeug und etwa 40 Simulatorstunden», sagt Aldo Schellenberg, Kommandant bei der Luftwaffe. «Vor 15 Jahren hatte man fast keine Simulatorstunden, dafür etwa 180 Flugstunden.»
In diesem Jahr wollte die Armee die Trainings-Stunden für F/A-18-Piloten weiter reduzieren: Von 6000 auf 5000 Stunden insgesamt. Die Piloten sprachen von einem Sicherheitsrisiko.
Im Mai kam es zu einer Krisensitzung in Bern. Auch der ehemalige Armeechef Christophe Keckeis nahm daran teil. «Seit Jahren wird dramatisch gespart in der Armee», sagt Keckeis. «Irgendwo erreicht man den Punkt, an dem man allenfalls Fehler machen könnte.»
Das VBS musste die Sparmassnahme schliesslich rückgängig machen. Doch einige Piloten sagen hinter vorgehaltener Hand, man sei bei den Flugstunden sowieso schon am unteren Limit.
«Seit dem ersten Absturz wird vorsichtiger geflogen»
Haben Schweizer Piloten zu wenige Flugstunden? Dem widerspricht Aldo Schellenberg: «Auf keinen Fall.» Die Schweizer Piloten, ist die Luftwaffe überzeugt, seien im ausländischen Vergleich bestens ausgebildet.
Res Schmid, SVP-Regierungsrat in Nidwalden, war F/A-18-Test-Pilot bei Armasuisse. Er sagt, seit dem ersten F/A-18-Absturz von 1998 werde vorsichtiger geflogen. «Die Übung, die damals gemacht wurde, fliegt man heute nicht mehr – wegen der Erkenntnis der damaligen Unfallursache.»