In seiner gut 40-jährigen Betriebszeit ist das Kernkraftwerk Mühleberg immer wieder von Pannen, technischen Mängeln und Rechtsstreitigkeiten betroffen gewesen.
Alles begann im Jahr 1971.
24. Februar 1971
Nach viereinhalbjähriger Bauzeit nimmt Mühleberg den Probebetrieb auf. Bereits in dieser Phase kommt es zu zahlreichen Schnellabschaltungen und einem Grossbrand im Maschinenhaus.
6. November 1972
Aufnahme des kommerziellen Betriebes.
26. April 1986
Atomkatastrophe von Tschernobyl (UdSSR/Ukraine).
7. September 1986
Wegen einer Filterpanne tritt während Tagen Radioaktivität in die Umgebung aus.
Herbst 1989
Das Notstandssystem SUSAN wird in Betrieb genommen.
1. August 1990
In den Schweissnähten des Kernmantels werden Risse entdeckt, von den Behörden zunächst aber als «unbedenklich» beurteilt.
23. September 1990
In der eidgenössischen Abstimmung wird die Moratoriumsinitiative für einen zehnjährigen AKW-Baustopp angenommen, die Atom-Ausstiegsinitiative wird verworfen.
6. Februar. 1992
Im Kanton Bern sagt eine knappe Mehrheit in einer Konsultativabstimmung Nein zu einer unbefristeten Betriebsbewilligung für das AKW Mühleberg.
August 1996
Am Kernmantel werden vier Zuganker eingebaut, um das Wachstum der Risse einzudämmen.
24. September 2000
Im Kanton Bern wird eine Volksinitiative zur Stilllegung des AKW Mühleberg bis Ende 2002 klar verworfen.
18. Mai 2003
Die Atominitiativen «Strom ohne Atom» (für einen Atomausstieg) und «Moratorium Plus» (für ein weiteres zehnjähriges AKW-Moratorium) werden auf nationaler Ebene klar verworfen.
2008
Die Energie-Konzerne Alpiq, Axpo und BKW reichen beim Bund Gesuche für die geplanten Ersatz-AKW in Mühleberg (BE), Beznau (AG) und Gösgen (SO) ein.
21. Dezember 2009
Das AKW Mühleberg erhält als letztes Schweizer AKW vom UVEK eine unbefristete Betriebsbewilligung.
13. Februar. 2011
Im Kanton Bern sagt bei einer Konsultativabstimmung eine knappe Mehrheit Ja zum Bau eines neuen AKW in Mühleberg.
11. März 2011
Nach der Katastrophe von Fukushima wird auch die Zuverlässigkeit der Notstandssysteme des AKW Mühleberg hinterfragt. Die Aufsichtsbehörde ENSI verlangt den Bau einer zweiten, von der Aare unabhängigen Kühlmittelversorgung.
25. Mai 2011
Der Bundesrat spricht sich für einen längerfristigen Atomausstieg aus.
10. Februar 2012
In Bern wird die kantonale Volksinitiative «Mühleberg vom Netz» für eine sofortige Abschaltung des Werks eingereicht.
7. März 2012
Das Bundesverwaltungsgericht entscheidet, dass die BKW das Werk wegen offener Sicherheitsfragen nur bis Sommer 2013 betreiben darf – es sei denn, sie legt ein umfassendes Instandhaltungskonzept vor. Die BKW und das UVEK fechten das Urteil beim Bundesgericht an.
20. März 2012
Die BKW legt ihre Strategie «BKW 2030» vor. Danach will sie das Kernkraftwerk Mühleberg noch bis 2022 nutzen.
21. Dezember 2012
Das ENSI verlangt von den Betreibern umfassende Nachrüstungen für einen Langzeitbetrieb ab 2017.
6. März 2013
Die bernische Regierung legt einen Gegenvorschlag zur Initiative «Mühleberg vom Netz» vor, wonach das AKW «in Absprache mit der BKW», spätestens aber 2022 abgeschaltet werden soll.
29. März 2013
Das Bundesgericht heisst die Beschwerden gegen das Urteil der Vorinstanz gut. Damit verfügt Mühleberg über eine rechtsgültige unbefristete Betriebsbewilligung.
30. Oktober 2013
Die BKW kündigt an, Mühleberg 2019 vom Netz zu nehmen.