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Stadt Zürich zieht eine positive Zwischenbilanz bei den Gratistests für Geschlechtskrankheiten
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 17.06.2024. Bild: Keystone/Michael Buholzer
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Pilotprojekt mit Gratistests Chlamydien & Co: Junge Zürcher lassen sich rege gratis testen

Seit einem Jahr bietet die Stadt Zürich für junge Menschen gratis Geschlechtskrankheiten-Tests an. Eine erste Bilanz.

3152: So viele Male liessen sich junge Menschen bei der Stadt Zürich auf Geschlechtskrankheiten testen, seit diese Tests gratis sind. Im Juni 2023 begann die Stadt mit diesem Pilotprojekt für Zürcherinnen und Zürcher unter 25 Jahren. Die Teststellen haben die Leute dabei auf die Geschlechtskrankheiten HIV, Syphilis, Chlamydien, Tripper oder Hepatitis getestet.

Wir ziehen eine positive Bilanz.
Autor: Barbara Burri Projektleiterin Stadt Zürich

Barbara Burri, die das Projekt leitet, sagt: «Wir ziehen eine positive Bilanz.» Speziell bei den unter 25-Jährigen sei das Bedürfnis nach kostenlosen Tests gross. Personen mit wenig Geld können das Angebot ebenfalls nutzen. Bei den Konsultationen machten sie jedoch nur 15 Prozent aus, wie die Stadt mitteilt. Unter den Testpersonen waren etwas mehr Männer als Frauen.

Mitarbeiter der Teststellen haben unter anderen HIV-Schnelltests durchgeführt.
Legende: Mitarbeiter der Teststellen haben unter anderen HIV-Schnelltests durchgeführt. (nachgestellte Szene) Keystone/Michael Buholzer

Wie viele Berechtigte das Angebot der Gratistests effektiv genutzt haben, lasse sich jedoch nicht nachvollziehen. Für sie sei wichtig, dass sich die Leute überhaupt testen liessen, sagt Burri, «und das erreicht man fast nur, indem man die Tests anonym anbietet». Deshalb sei nicht klar, ob sich einzelne Personen immer wieder testen liessen.

Vor allem Chlamydien entdeckt

Bei den Tests wurden hauptsächlich Chlamydien entdeckt – Bakterien, die zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten führen. Bei den über 3000 Konsultationen haben die Zürcher Teststellen 124 Fälle bestätigt. Auch neun Syphilis-Fälle und vier Infektionen mit HIV wurden entdeckt.

Ich denke, dass wir eine wichtige präventive Arbeit leisten.
Autor: Barbara Burri Projektleiterin Stadt Zürich

Dies sei wichtig, um Ansteckungsketten zu durchbrechen. Insbesondere kurz nach einer Ansteckung zeigten sich häufig noch keine Symptome. Die infizierte Person wisse deshalb häufig noch gar nichts von der Ansteckung und könne ihrerseits wiederum weitere Sexpartnerinnen und Sexpartner anstecken.

Bild eines Kondoms
Legende: Schützt vor vielen Geschlechtskrankheiten: das Kondom. Keystone/Christian Beutler

Tests können deshalb helfen, sexuell übertragbare Infektionen einzudämmen. Projektleiterin Barbara Burri sagt: «Ich denke, dass wir eine wichtige präventive Arbeit leisten.»

Stadtparlament entscheidet über Weiterführung

Das Pilotprojekt mit den Gratistests ist auf drei Jahre angelegt und kostet die Stadt Zürich 2.6 Millionen Franken. Die Universität Zürich begleitet es wissenschaftlich.

Voraussichtlich Ende Jahr will das Projektteam eine grössere Bilanz ziehen und dem Parlament eine Empfehlung abgeben. Will die Stadt Zürich die Gratistests längerfristig anbieten, braucht sie die Zustimmung des Zürcher Stadtparlaments.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17.6.2024, 12:03 Uhr ; 

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