«Horizon 2020» ist das milliardenschwere Förderprogramm der EU für Forschung und Entwicklung. «Erasmus+» heisst das europäische Austauschprogramm für Studierende. Es sind zwei äusserst wichtige Programme – auch für die Schweiz. Doch die EU hat die Verhandlungen mit Bern zu den beiden Programmen am Wochenende gestoppt, weil der Bundesrat die Ausweitung der Personenfreizügigkeit auf Kroatien nach dem Ja zur Masseneinwanderungs-Initiative sistiert hatte.
Abstimmungs-Special
«Jetzt nur keine Panik!», sagt FDP-Ständerat Felix Gutzwiller. Der Präsident der aussenpolitischen Kommission war früher selber Universitätsprofessor und er ist der Meinung, «dass Schweizer Studierende und Forschende nicht jetzt ihre Pläne ändern sollten, nicht jetzt ihre Auslandaufenthalte absagen sollten, oder ihre Forschungsgesuche nicht eingeben sollten.»
Bund könnte bestätigte Kredite finanzieren
Bildungsminister Johann Schneider-Ammann habe versichert, dass Übergangslösungen möglich seien und vor allem beim Erasmus-Programm auch schnell greifen könnten: «Ein Plan B könnte darin bestehen, dass man für 2014 im Rahmen schon bestätigter Kredite dieses Austauschprogramm finanziert.»
Zu den Kosten machte Ständerat Gutzwiller keine Angaben. Ziel sei es ohnehin, möglichst bald wieder bei den EU-Programmen mitmachen zu können. Schliesslich sei eine Zusammenarbeit gerade in der Forschung für beide Seiten wichtig, betonte auch der Freiburger Ständerat und SP-Präsident Christian Levrat: «Was das Interesse der EU ist, den schweizerischen Forschungsplatz von der Entwicklung der europäischen Forschung abzukoppeln, begreife ich nicht ganz.» Man werde nun versuchen, die Verhandlungen von der Kroatien-Frage zu entkoppeln. Ob das gelinge, sei allerdings offen.
(aebn;snep)