Es ist ein Drama, das sich vor sieben Jahren abspielt. Bei ihrer Schulreise bricht eine Klasse aus Regensdorf auf zu einer River-Rafting-Tour ins Berner Oberland. Doch eines der Boote kentert. Eine Schülerin fällt ins eiskalte Wasser der Saane. Die 15-Jährige bleibt mit der Schwimmweste an einem Ast unter Wasser hängen und ertrinkt.
Zurück bleiben die verzweifelten Eltern. Seit dem verhängnisvollen Sommertag 2007 ist ihr Leben nicht mehr dasselbe. «Es ist, als ob jemand einem den Boden unter den Füssen weggezogen hätte», sagt die Mutter Jela Cvitkusic gegenüber «10vor10».
Urteil im Prozess gegen Guide am Mittwoch
Für den Anwalt der Familie ist klar, die Boote sind viel zu nahe hintereinander in die gefährliche Schlucht eingefahren.
«Dass man an einer Schlüsselstelle der Tour so nah aufeinander auffährt, dass man nicht mehr anhalten kann, das ist einfach unverzeihlich», findet der Anwalt der Familie, David Husmann, deutliche Worte.
Recht gibt dem Anwalt und der Familie eine Expertise des Bundesamtes für Sport. Diese unterstellt dem beklagten Rafting-Guide einen «fahrtaktischen Fehler». Am Dienstag steht der Mann nun in Thun vor Gericht.
Klage gegen Schule bisher erfolglos
Unabhängig von dem für Mittwoch erwarteten Urteil bleibt die Frage: Ist River-Rafting nicht zu gefährlich für einen Klassenausflug? Ja, sagen die Eltern von Manuela und klagen gegen die Schule. Bisher allerdings erfolglos.
Zwei Instanzen wiesen ihr Ansinnen bereits zurück. Jetzt ist das Verfahren vor dem Bundesgericht hängig.