Von einer Krise bei der SBB will Bahnchef Andreas Meyer trotz den nötigen jährlichen Einsparungen von mittelfristig 1,75 Milliarde Franken und dem Abbau von wohl über 900 Stellen bis 2030 nicht sprechen. Kurzfristig Möglichkeiten zum Sparen sieht er im Gespräch mit SRF in der Verwaltung, in der Produktion oder im Unterhalt. «Wir werden nicht weniger machen, aber wir wollen es effizienter machen», betont Meyer.
«Die Sicherheit ist nicht gefährdet»
Meyer rechnet damit, dass sich die Stellen über die natürliche Fluktuation abbauen lassen. Jährlich verliessen 1500 bis 1800 Mitarbeiter das Unternehmen. Die SBB dürfe gemäss Gesamtarbeitsvertrag gar keine Entlassungen vornehmen.
Das Sparprogramm werde keine Auswirkungen auf Sicherheit und Qualität des SBB-Angebotes haben, führt Meyer weiter aus. Gespart werde dort, wo es der Kunde nicht spüre. «Es handelt sich eher um ein internes Fitnessprogramm».
Traum von tieferen Preisen wahr machen
Angesprochen auf die Preise sagt der SBB-Chef, etwa im Vergleich mit Fernbussen sei das Preis-Leistungsverhältnis der Bahn nicht das beste. Deshalb könne die SBB auch nicht einfach jedes Jahr die Preise weiter erhöhen, um zu mehr Geld zu kommen.
Die SBB wolle die Preise künftig nur noch moderat anpassen oder gar stabilisieren. Und wenn die Auslastung noch verbessert werde, dann könnten die Preise im öffentlichen Verkehr sogar auch einmal sinken. «Dann ist dieser Traum nicht unmöglich.»
Früh genug handeln
Der SBB-Chef betont, dass sich die Bahn langfristig auf die Zukunft vorbereiten müsse. Die Kosten des Bahnsystems dürften weiter stark steigen. Und alle Entscheide hätten lange Vorlaufzeiten, bis sie sich auswirkten: «Wenn wir nicht jetzt reagieren, dann werden wir zu spät kommen.»