Greenpeace-Aktivist Weber war Besatzungsmitglied der «Arctic Sunrise». Er und seine Kollegen hatten versucht, auf die Ölplattform «Priraslomnaja» von Gazprom zu gelangen. Nach eigenen Angaben wollten sie ein Transparent befestigen. Russische Sicherheitskräfte beendeten die Aktion.
30 Personen, 19 Nationalitäten
Bei seinem Hafttermin wird Weber in einen Käfig eingeschlossen, das normale Vorgehen in Russland. Vor der Anhörung konnte SRF mit Weber sprechen. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, sagte er. Dann klagte er aber über die Haftbedingungen.
«Wir sind alle in Einzelhaft. Ich bin seit 15 Tagen alleine. Wenn wir eine Stunde pro Tag nach draussen dürfen, können wir den Himmel nicht sehen. Wir sind immer unter einem Dach, keine Sonne. Und wir bekommen keine Nachrichten: Keine Zeitungen, kein TV», so Weber zu SRF.
«Bandenmässige Piraterie» ist der Vorwurf, den die Justiz gegen 30 Greenpeace-Aktivisten erhebt. Kremlchef Wladimir Putin hatte die Justiz gewarnt, die Aktivisten wegen Piraterie anzuklagen. Den Personen aus 19 Ländern drohen im Fall einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft. Greenpeace will wenn nötig bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg ziehen.