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Schweiz Skifahrer: Österreich setzt auf Polizei, Schweiz auf Vernunft

Auf Österreichs Pisten greifen Ski-Polizisten hart gegen Temposünder und fahrlässige Freerider durch: mit Bussen oder gar Strafanzeigen. Die Schweizer Wintersport-Gebiete setzen weiterhin auf Eigenverantwortung. Im noch jungen Winter kamen bei Lawinenunglücken bereits 12 Menschen ums Leben.

Durchschnittlich verunfallen 46'000 Personen pro Jahr beim Wintersport. Die meisten Unfälle passieren beim Skifahren. Damit kommen auf den Pisten mehr als doppelt so viele Menschen zu Schaden als bei Verkehrsunfällen. Dort sind es im Schnitt jährlich 21'000 Personen, die verletzt werden.

Bergung nach einem Ski-Unfall.
Legende: Der Sturz von Ex-Formel 1-Weltmeister Schumacher hat die Debatte um die Sicherheit auf den Skipisten neu entfacht. Keystone

Was tun gegen die vielen Unfälle? Die Massnahmen sind völlig unterschiedlich – die Schweizer setzen auf Selbstverantwortung, die Österreicher auf die Pisten-Polizei.

Pfefferspray und Handschellen in Österreich

Kommandant Karl Schuchter und Revier-Inspektor Bernhard Thaler von der Vorarlberger Alpin-Polizei mischen sich jeden Tag mit Pfefferspray und Handschellen ausgerüstet unter das Skipublikum im Montafon. Die Polizisten fahren im Sommer Streife – im Winter patrouillieren sie auf Skiern nahe der Schweizer Grenze.

«Das ist keineswegs übertrieben», sagt Kommandant Schuchter zu ihrer Aufgabe der «Rundschau». «Wir haben im Gebiet mehr Skiunfälle auf der Piste als Verkehrsunfälle auf der Strasse».

Bussen bis 100 Euro

Ein spezielles Sportgesetz ermöglicht den Skipolizisten, Geldbussen zu verteilen. Freerider, die Warnschilder missachten und trotz erheblicher Lawinengefahr gesperrte Gebiete durchqueren wollen, werden gestellt und gebüsst, mit 25 Euro. «Wenn die Person überhaupt nicht einsichtig ist, wird Anzeige an die Verwaltungsbehörde erstattet», erklärt Kommandant Schuchter. «Dann kostet es in etwa 70 bis 100 Euro». Die Skipolizei verspricht sich von diesen Geldbussen eine gewisse abschreckende Wirkung.

Schweiz: der Kunde ist König

Die Schweizer Skiorte setzen auf Selbstverantwortung. Walter Tschanz, Rettungschef in Arosa, will, dass die Piste Polizei-freie Zone bleibt. Der Kunde ist der König. «Wenn da einer mit Polizei-Uniform steht, haben die Gäste plötzlich Angst, dass sie noch auf Alkohol kontrolliert werden. Darum finde ich das nicht so gut». Arosa setzt darum auf präventive Aktionen.

Die Suva führt regelmässig Geschwindigkeitskontrollen durch. Als die «Rundschau» die Radar-Messungen mit der Kamera verfolgt, brettert ein Fahrer mit 95 Kilometer pro Stunde über eine stark befahrene Piste. «Ich hab es eigentlich unter Kontrolle, ich bin früher auch Skirennen gefahren», verteidigt sich der Wintersportler.

srf/koua; fref

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