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Schweiz Sprengstoff-Kontrollen auf Schweizer Flughäfen

Ab Dienstag werden an den Schweizer Flughäfen neue Kontrollen eingeführt. Mit Stichproben wird das Sicherheitspersonal nach Sprengstoff suchen. Die Schweiz setzt damit eine Bestimmung der EU um.

Die Schweizer Flughäfen führen auf den 1. September eine neue Sicherheitskontrolle ein: Zusätzlich zu den bisherigen Kontrollen werden die Passagiere künftig auch auf Sprengstoff abgesucht.

Grund für diese Änderung ist eine Vorgabe der EU, die auf Anfang September in Kraft tritt und für alle Flughäfen innerhalb der EU und der Schweiz gültig ist. Sie verlangt, dass Passagiere neu stichprobenweise auf Sprengstoffe untersucht werden.

Im bisherigen Sicherheits-Check eingebaut

Bisher wurde lediglich das Handgepäck mit dem Röntgengerät abgesucht, nicht aber der Reisende selbst. Den Auslöser für diese neue Regelung macht die EU nicht publik. Die Verantwortlichen am Flughafen Zürich, welche den Grund für die Neuregelung ebenfalls nicht kennen, informierten am Mittwoch über das Prozedere.

Die neue Kontrolle wird in den bisherigen Sicherheits-Check eingebaut und findet direkt nach dem Metalldetektor statt. Für die Suche nach Sprengstoffspuren nimmt der Mitarbeitende eine Wischprobe.

Mit einem Prüfstab wird dafür über die Oberseite der Hände und über die Handflächen gefahren, und es wird der Taillen-Bereich über den Kleidern abgesucht – dort, wo der Mensch mit seinen Händen am ehesten hingreift und einschlägige Partikel haften bleiben könnten.

Ein Zufallsgenerator entscheidet

Der Sprengstoff-Detektor, ein Ionen-Mobilitäts-Spektrometer, liefert dann innert Sekunden das Ergebnis. Gefunden werden allfällige Sprengstoff-Partikel mit einem chemischen Verfahren. Es werde keine Radioaktivität verwendet, betonen die Verantwortlichen des Flughafens. Die Kontrolle sei gesundheitlich unbedenklich.

Mit längeren Warteschlangen rechnet der Flughafen nicht, denn es wird nur ein Teil der Passagiere nach Sprengstoff abgesucht. Wer seine Hände vorzeigen muss, entscheidet ein Zufallsgenerator, also ein Computer, der nicht auf Äusserlichkeiten achtet.

Die Treffsicherheit der Geräte ist gemäss Flughafen Zürich sehr hoch. Das Risiko eines Fehlalarms liege im tiefen einstelligen Bereich, könne aber natürlich nicht ganz ausgeschlossen werden, etwa wenn ein Passagier kurz zuvor mit Feuerwerk hantiert habe.

2,6 Millionen Franken für neue Geräte

Die neue EU-Regelung verursacht beim Flughafen Zürich Kosten in der Höhe von 2,6 Millionen Franken. So viel kosteten die 36 Sprengstoff-Detektoren, die ab kommendem Dienstag im Einsatz stehen. 900 Angestellte wurden im Umgang mit diesen Geräten geschult.

Auch an den anderen Schweizer Flughäfen werden die Sprengstoffkontrollen auf den 1. September eingeführt, wobei das Prozedere identisch ist mit jenem in Zürich.

Das Sicherheitspersonal kann die Passagiere weiterhin auch manuell abtasten. Auch die Regeln für den Transport von Flüssigkeiten und gefährlichen Gegenständen bleiben unverändert.

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