Ende Jahr ist Zeit der Bilanzen. Unangenehm sieht es dieses Jahr beim Thema Darminfektionen aus. Laut Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) haben diese 2015 sprunghaft zugenommen. Bei gewissen Erregern hätten sich die Krankheitsfälle verdrei- oder gar vervierfacht, sagt er.
Einer der Erreger, an dem dieses Jahr markant mehr Menschen in der Schweiz erkrankt sind, heisst EHEC. Erst vor wenigen Jahren hatte EHEC in Deutschland 53 Menschen das Leben gekostet. Hunderte weitere erkrankten schwer, bis hin zu Nierenversagen. Zurückgeführt wurde die Infektion damals auf eine Verunreinigung von Sprossengemüse mit Tierfäkalbakterien.
Hintergründe für Zunahme unklar
In der Schweiz treibe derzeit ein harmloserer Bakterienstamm sein Unwesen, sagt Koch. Trotzdem sei dies «bis zu einem gewissen Grad beunruhigend». Man wisse noch nicht, was die Hintergründe für die Zunahme der Erkrankungen seien, dazu brauche es nähere Abklärungen.
Zwar nimmt Koch an, dass ein Teil der Infektionen dem besonders heissen Sommer geschuldet ist. Das reiche aber nicht als Erklärung. Man habe Anstiege auch bei Infektionen mit Darmbakterien festgestellt, die wohl eher aus der Lebensmittel-Kette kämen.
Deshalb untersucht der Bund jetzt alle gefundenen Bakterienstämme genau und überprüft anschliessend, ob die Erreger in Lebensmitteln vorkommen, die man im Laden findet. Es ist dies eine aussergewöhnliche Massnahme, die einige Zeit in Anspruch nehmen wird.
Einstweilen rät das BAG zu einer besonders sorgfältigen Zubereitung des Fondue Chinoise – um eine Infektion mit Bakterien zu vermeiden.