Toni Brunner tritt als SVP-Präsident per Ende seiner ordentlichen Amtszeit am 23. April 2016 zurück. Brunner habe zum Abschluss der jährlichen Kadertagung der Partei in Horn (TG) seine Parteikollegen über seinen Rücktritt informiert, teilte die SVP mit.
Die Parteileitung schlägt den zuständigen Organen Nationalrat Albert Rösti als Nachfolger vor. Eine Arbeitsgruppe der Parteileitung werde der Delegiertenversammlung zudem einen Vorschlag für die Zusammensetzung der Parteileitung in der kommenden Amtszeit unterbreiten.
Der St. Galler Brunner ist seit 2008 Präsident der SVP Schweiz. Unter seiner Führung hat sich die Partei als klar stärkste Kraft des Landes etablieren können.
Brunner hat die von Erfolgen verwöhnte Partei geprägt, etwa deren rigide Migrationspolitik, den antieuropäischen und antiökologischen Kurs und den Einsatz für Armee und Landwirtschaft. In Brunners Präsidentschaft fallen die rechtsstaatlich heikle Ausschaffungsinitiative, die Masseneinwanderungsinitiative, die Selbstbestimmungsinitiative und die Durchsetzungsinitiative.
Tradition, aussenpolitische Abschottung, Skepsis gegenüber Eliten und Fremden: Brunner vertritt solche Positionen nicht nur, er verkörpert sie als Landwirt, als Mitbesitzer einer Landbeiz, Initiant eines Ländler-Radios und als bekennender Naturbursche. Er gilt als Ziehsohn von SVP-Chefstratege Christoph Blocher.
Von 2000 bis 2008 war er Vizepräsident der SVP.
Im Dezember 1995 – im Alter von 21 Jahren – wurde Brunner in den Nationalrat gewählt, dem er noch immer angehört. Nach seinem Rücktritt will er sich nun wieder vermehrt auf die politische Arbeit als Nationalrat und auf seinen eigenen Landwirtschaftsbetrieb konzentrieren.
Auch der Generalsekretär geht
Neben Toni Brunner werde auch Generalsekretär Martin Baltisser im Verlauf dieses Jahres von seinem Amt zurücktreten, heisst es weiter. Er werde eine neue berufliche Herausforderung in der Privatwirtschaft annehmen.
Seine Nachfolge soll gemäss SVP in nächster Zeit geregelt werden. Martin Baltisser leitet das Generalsekretariat seit 2009, nachdem er diese Funktion bereits in den 1990er-Jahren innehatte.
Damit wählen im April gleich drei Bundesratsparteien einen neuen Präsidentin oder einen neuen Präsidenten. Denn auch bei FDP und CVP haben Philipp Müller (AG) und Christophe Darbellay (VS) ihren Rücktritt angekündigt.