Die Kunstflugstaffel Patrouille Suisse – seit Jahrzehnten begeistert sie an Grossanlässen und Flugshows. Verteidigungsminister Ueli Maurer will die Patrouille Suisse nun aufgeben. Die roten Tiger-Jets mit dem Schweizer Kreuz starten 2016 zum letzten Mal.
«Sparen tut weh»
Maurer gab den Plan auf Anfrage in der Sicherheitspolitischen Kommission (SIK) des Nationalrates bekannt. Thema der Kommissionssitzung war der geplante Kauf von 22 Gripen-Kampfjets.
Der Verteidigungsminister weist die Verantwortung für den Entscheids von sich. «Es sind die Sparpolitiker. Sie schaffen die Patrouille Suisse ab. Ohne Geld kann man nicht fliegen», sagt Maurer gegenüber Radio SRF.
Die von der Patrouille geflogenen Maschinen würden ausgemustert, sagt Maurer. «Sparen tut weh. Das zeigt sich gerade bei der Patrouille Suisse.»
VBS: noch kein Entscheid
Das Verteidigungsdepartement widerspricht dem Chef. Noch sei nichts entschieden. Solange der geplante Kauf der 22 Gripen-Kampfjets politisch nicht abgeschlossen sei, lasse sich nicht sagen, wann die F-5-Tiger ausgemustert werden. Die Zukunft der Staffel sei ein Thema – allerdings kein sehr aktuelles.
Keine rot-weissen Jets mehr
Doch Maurer denkt schon an die Zeit ab 2016. Was folgt auf die Kunstfliegerstaffel? Der Verteidigungsminister sagt: «Wir werden auch mal mit einer F18 oder einem Gripen eine Vorführung fliegen.» Doch in den Landesfarben Rot und Weiss bemalte Kampfjets wird es nicht mehr geben.
Max Ungricht ist Chefredaktor der Zeitschrift «Cockpit». Er bedauert den Entscheid gegenüber Radio SRF: «Es ist ein Verlust – nicht nur aus Marketinggründen. Die Armee und die ganze Schweiz haben sich mit der Patrouille Suisse identifiziert.»
«Melkstuhl» und «Fonduegabel» fliegen
Die Staffel wurde im Expo-Jahr 1964 gegründet. Ihre Heimatbasis liegt in Emmen LU. Die Piloten der sechs Kampfjets beherrschen insgesamt 20 Figuren mit Namen wie «Melkstuhl» oder «Fonduegabel».