In beratenden Vorgesprächen habe man diesen 65 Personen ihre Chancen auf Asyl dargelegt, erklärt Léa Wertheimer vom Bundesamt für Migration BFM. Daraufhin hätten sich alle entschieden, ihr Asylgesuch zurückzuziehen.
41 Personen hätten die Schweiz bereits verlassen. Die anderen 24 würden in den nächsten Tagen abreisen. Einigen wenigen zahle die Schweiz insgesamt ein paar Hundert Franken an die Heimreise. Die Roma hatten angegeben, die ungarischen Behörden hätten sie in ihrer Heimatstadt Miskolc aus ihren Häusern verjagt, um ein neues Stadion zu bauen.
BFM: Staatlicher Schutz gewährleistet
Beat Meiner von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe geht zwar davon aus, dass die Schweiz die Verfahren korrekt abgewickelt habe, gibt aber zu bedenken: «Die Roma haben es in Ungarn sehr schwer. Es kommt immer wieder zu Tätlichkeiten gegen sie, es hat auch schon Tote gegeben.»
Die Schweizer Behörden betonen, sie hätten die Fälle einzeln geprüft. Als EU-Land gelte Ungarn in der Schweiz ohnehin als sicherer Staat, erklärt Léa Wertheimer vom BFM. «Das bedeutet, dass der staatliche Schutz vor Verfolgung grundsätzlich gewährleistet ist.»
Keine weiteren Gesuche aus Ungarn
Das Bundesamt für Migration hofft, dass sich mit der Rückkehr der 65 Roma in Miskolc herum spricht, dass EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz kaum Chancen auf Asyl haben. Bisher gab es jedenfalls keine weiteren Asylgesuche aus Ungarn.