Zum Inhalt springen
Video
Theke: Michael Hengartner
Aus Rundschau vom 20.04.2016.
abspielen. Laufzeit 10 Minuten 42 Sekunden.

Uni-Transparenz Rektoren-Präsident kritisiert Geheimdeals

In überraschender Deutlichkeit übt der Präsident der Rektorenkonferenz Swissuniversities, Michael Hengartner, Kritik an den Geheimdeals von Hochschulen mit der Pharmaindustrie. Es bestehe klar Handlungsbedarf, sagt er in der «Rundschau».

Besonders deutlich ist die Kritik von Swissuniversities-Präsident Michael Hengartner an einem Vertrag der ETH Lausanne (EPFL) mit dem deutschen Pharmakonzern Merck Serono: 12,5 Millionen Franken zahlt Merck Serono für drei Lehrstühle. Der Vertrag sieht vor, dass Merck Serono sogar «akzeptable Änderungen» an der Publikation der Forschungsresultate verlangen kann.

Das sei «sehr unüblich», sagt Hengartner. Einen solchen Vertrag würde er bei der Uni Zürich nicht unterschreiben. Die Freiheit von Forschung und Lehre dürfe «nicht angetastet werden».

Chefärztin in PR-Video: «Das ist heikel»

Swissuniversities-Präsident Hengartner geht auch mit einer Chefärztin am Berner Inselspital hart ins Gericht, die in einem Werbevideo für den Pharmakonzern Medtronic auftritt: «Sie hat unglückliche Aussagen gemacht.» So ein Auftritt sei heikel. Die Vizedekanin lobt in dem PR-Video eine neue Methode der Firma, die auch eine Professur an der Uni Bern finanziert.

«Professoren sind Wildkatzen»

Kritik übte Hengartner zudem an einem Vertrag der Uni Basel mit dem Branchenverband Interpharma. Die Uni hat dem Branchenverband den Einsitz in der Berufungskommission angeboten. Das sei unglücklich, «weil die wissenschaftliche Freiheit nicht mehr gewährleistet ist».

Er glaube aber, so Hengartner, dass sich die Professoren nicht dreinreden liessen: «Das sind Wildkatzen, die keine Befehle entgegen nehmen.» Grundsätzlich seien Stiftungsprofessuren «ein Gewinn».

Die Recherche der «Rundschau» in Zusammenarbeit mit SRF Data zeigt zum ersten Mal schweizweit, welche Verbindungen zwischen Universitäten, Professoren und Privatwirtschaft bestehen.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel