Was macht die Schweiz aus – angesichts einer immer komplexeren Welt? Für Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga ist klar: Es sind die Verwurzelung im Lokalen und die Traditionen ebenso wie die Verbundenheit mit der Welt.
Nirgends sonst haben die Bürger so viel Macht und Verantwortung. Das gefällt mir.
Für Vertrautheit und Nähe, dafür stehe auch die direkte Demokratie. «Nirgends sonst haben die Bürger so viel Macht und Verantwortung wie in unserem Land. Das gefällt mir. Unsere Demokratie ist mutig – sie traut uns allen viel zu», so die Bundespräsidentin.
Die Schweiz braucht Nähe und Identität
Gerade angesichts der fortschreitenden Globalisierung sei die direkte Demokratie, wie die Schweiz sie kenne, wertvoll. «Es gibt aber auch Leute, die sagen, unsere direkte Demokratie sei nicht mehr zeitgemäss. In unserer vernetzten Welt sei es für die Bevölkerung gar nicht mehr möglich, hochkomplexe Entscheidungen zu treffen. Ich teile diese Meinung nicht. Ganz und gar nicht.»
Denn das System der direkten Demokratie passe ausgezeichnet in die heutige Zeit, meint Sommaruga. Die Tatsache, dass neben dem Bundesrat und dem Parlament auch die Bürger Einfluss nähmen und Verantwortung trügen, schaffe Nähe und Identität.
Nähe und Identität, darauf sei die Schweiz angewiesen – in einer globalisierten Welt noch mehr als früher. «In dieser Hinsicht gleicht unser Land einem Markt wie dieser hier hinter mir auf dem Bundesplatz. Auch hier hat die Globalisierung längst Einzug gehalten. Exotische Früchte und andere Produkte gehören heute zu unseren Lebensmittelmärkten wie die einheimischen Äpfel und Salate. Und trotzdem – oder gerade deshalb – fühlen wir uns hier daheim.»
Von der Konsumentenschützerin zur Bundespräsidentin
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Bild 1 von 12. Das Engagement bei der Stiftung für Konsumentenschutz ermöglichte Simonetta Sommaruga 1999 den Sprung in den Nationalrat. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 12. In ihrer eigenen Partei war Sommaruga umstritten; manchen SP-Vertretern ist sie zu liberal. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 12. Zusammen mit SP-Präsidentin Christiane Brunner präsentierte Sommaruga im Jahr 2001 das so genannte Gurtenmanifest für eine neue und fortschrittliche SP-Politik. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 12. 2003 sprengte Sommaruga Berns bürgerliches Bollwerk im Ständerat. Im Bild: Sommaruga mit dem späteren SP-Bundesrat Alain Berset (zweiter von links), der ebenfalls ins Stöckli gewählt wurde. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 12. Die Fähigkeiten von Sommaruga wurden schon früh auch von den Bürgerlichen anerkannt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 12. 2007 wurde Sommaruga im Ständerat bestätigt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 12. Die Bernerin ist mit dem bekannten Schweizer Schriftsteller Lukas Hartmann verheiratet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 12. Der Triumph: Am 22. September 2010 wurde Sommaruga zur Bundesrätin gewählt. Sie folgte in der Exekutive auf Moritz Leuenberger. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 12. Von Eveline Widmer-Schlumpf erbte Sommaruga das EJPD. Es ist nicht ihr Wunschdepartement. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 12. Die Asylpolitik stets im Fokus: Sommaruga war erst ein halbes Jahr im Amt, als sie ankündigte, die Asylverfahren drastisch verkürzen zu wollen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 12. 125 Jahre SP Schweiz: Die gelernte Pianistin zusammen mit Bundesratskollege Alain Berset bei einem Konzert im Herbst 2013. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 12. Ihre grösste politische Niederlage: Am 9. Februar 2014 sprach Sommaruga vor den Medien zur soeben angenommenen Masseneinwanderungsinitiative. Bildquelle: Keystone.