In der Schweiz haben Hundertttausende in der vergangenen Nacht das neue Jahr begrüsst – mit Feuerwerk und Glockengeläut.
Allein die Feuerwerke in Zürich und Basel lockten Zehntausende Schaulustige an. In Zürich kam die Menge in den Genuss des «Silvesterzaubers» – eines 20-minütigen Feuerwerks, das alljährlich von den Hoteliers der Stadt gesponsert wird. Rund ums Seebecken drängten sich nach Angaben der Polizei mehrere zehntausend Menschen, die Veranstalter sprachen gar von 200'000.
Erstmals kamen dabei die so genannten «Crowd Spotter» zum Einsatz. Sie beobachteten, wo sich welche Menschenmengen entwickelten und meldeten dies laufend an die Zentrale. Von dort aus hätte man dann im Ernstfall versucht, die Besucher mit Megafonen umzuleiten.
Aus polizeilicher Sicht verlief der «Silvesterzauber» grösstenteils problemlos. Nach Angaben der Stadtpolizei wurden zwei Menschen verletzt: Ein Fahrgast griff einen Busfahrer der Stadtzürcher Verkehrsbetriebe an und verprügelte ihn. Ein anderer Mann wurde durch Feuerwerkskörper am Kopf verletzt.
Glockengeläut und Feuerwerk
In Basel endete das alte Jahr zu den Schlägen der grossen Glocke des Basler Martinsturms. Sie läutete zehn Minuten lang das alte Jahr aus – bis kurz vor Mitternacht. Wenig später erklangen alle anderen Glocken der Stadt, um das neue Jahr einzuläuten.
Eine halbe Stunde nach Mitternacht kamen die Basler dann ebenfalls in den Genuss eines Feuerwerks. Nach Angaben der Behörden verfolgten Zehntausende das Spektakel mit. Es wurde von Privaten und dem Swisslos-Fonds Basel-Stadt finanziert. Besinnlicher ging es auf dem Münsterplatz zu, wo mit dem Stadtposaunenchor gefeiert wurde.
Für Polizei und Rettungsdienste der Stadt Basel bewegte sich die Zahl der Einsätze im Vergleich mit früheren Jahren laut einer Mitteilung im normalen Rahmen. Insgesamt gingen 190 Notrufe in der Einsatzzentrale ein. Sanitäter rückten 50 Mal aus, in der Hälfte der Fälle wegen Alkoholkonsums.
Genf hatte für den Jahreswechsel zu einer musikalischen Soirée auf der Plaine de Plainpalais geladen. Bis spät in die Nacht waren zudem die Bahnen eines Luna-Parks in Betrieb. Die Stadt hatte den Abend in letzter Minute selbst organisiert, nachdem die Vergabe an private Organisatoren juristisch angefochten worden war.
Finnischer Brauch in Genf
Rund 60 Hartgesottene stiegen in Genf am Neujahrsmorgen in den 7 Grad kalten See. Immerhin schien die Sonne bei annehmbaren 8 Grad. Beim Bad im eiskalten Wasser prosteten sich die Unerschrockenen zu und wünschten sich Glück im 2014. Nach Genf gebracht wurde dieser seit 20 Jahren praktizierte Neujahrsbrauch von einem Finnen.
Im Appenzellerland hatten die Feiern zum Jahresausklang bereits am frühen Dienstagmorgen begonnen – mit den Silvesterchläusen. Sie zogen mit ihren Schellen singend und jodelnd von Haus zu Haus, um den Bewohnern ein gutes neues Jahr zu wünschen.
Der Brauch zieht alljährlich tausende Touristen in die Ausserrhoder Gemeinden. Am meisten los ist in und um Urnäsch, wo die «Schöne», «Schö-Wüeschte» und «Wüeschte» ganzjährig im Museum zu bewundern sind.
Rekord bei Nez Rouge
Wer nach den Feierlichkeiten und dem Alkoholgenuss nicht mehr mit dem eigenen Auto nach Hause fahren konnte, nahm über die Festtage gerne die Dienste von Nez Rouge in Anspruch. Die 8218 eingesetzten Fahrer haben gegen 26'500 Menschen nach Hause begleitet und dabei mehr als eine halbe Million Kilometer zurückgelegt.
Nez Rouge wird immer gefragter: Die Anzahl der ausgeführten Fahrten stieg gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent auf 12'377, wie Nez Rouge zur Ende der Aktion am Neujahrstag mitteilte. Die Zahl der Autolenker, die den Fahrdienst beanspruchten, stieg um 7,2 Prozent auf 26'417. Die diesjährige Aktion begann Anfang Dezember 2013 und endete am 1. Januar.