In Basel-Stadt und Basel-Land wird am 28. September über den Gegenvorschlag zur Fusionsinitiative abgestimmt. Seit dem Bestehen des Bundesstaates ist es noch nie zu einer Kantonsfusion gekommen. Doch die Abstimmung bietet Anlass zur erneuten Diskussion darüber, ob die Einteilung der Schweiz in 26 Kantone noch zeitgemäss ist – oder ob eine Schweiz mit nur neun Kantonen effizienter und kostengünstiger wäre.
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«Kantönligeist» mit Vorteilen
Eine Überlegung wert findet den Vorschlag Leser Otto Würz. Ihm scheine «Pragmatismus und Anpassung an die heutige Realität besser als bünzliger Kantönligeist». Für die Grösse der Schweiz seien 26 Kantone tatsächlich etwas viel.
Anders sieht das T. Hofer. Die Vorschläge zur Reduktion der Kantone sieht er als Humbug: «Natürlich verursacht der sogenannte Kantönligeist gewisse Kosten und macht das eine oder andere etwas kompliziert. Auf der anderen Seit hat der gelebte Förderalismus auch seine klaren Vorteile.» Damit könnten lokale Probleme effizienter gelöst werden – und nur schon dadurch unnötige Kosten vermieden.
Starke kantonale Identitäten
Dass eine Schweiz mit nur noch neun Kantonen in mancher Hinsicht als eine gute Zukunftsperspektive erscheinen könnte, ist Rolf Bolliger überzeugt. Es könnten zwar viele Verwaltungskosten gespart werden, doch nur schon an den schwierigen Gemeindefusionen sehe man, dass dies den meisten Bewohnern des Landes widerstrebt: «Wir Schweizer haben gerne eine übersichtliche und durchschaubare engere Heimat. Verantwortung wird nicht delegiert.»
Ein Aspekt scheint besonders viele zu beschäftigen – vor allem mit einem Augenzwinkern: Wer denn im Falle einer generellen Kantonsfusion zu wem kommen würde. Die kantonalen Identitäten werden offensichtlich noch stark hochgehalten. Bernhard Frauchiger fragt besorgt: «Zürich und Basel als Nachbarn – kommt das gut?»
«Schnapsidee» wird «an den Ständen scheitern»
Juha Stump glaubt nicht daran: «So würden die Schwyzer z.B. nie Zürich akzeptieren, die Appenzeller nie St. Gallen, die Freiburger nie Bern und die Waadtländer nie Genf.»
Frédéric Weil sieht das Ganze eher satirisch: «Träume werden wahr: Zürich schluckt den Aargau und Schaffhausen, der Jura muss sich definitiv nicht mehr um Bern kümmern, die internationale Enklave Genf (…) wird definitiv schweizerisch und die Bündner können endlich einmal ein zusammenhängendes Skigebiet bis an den Genfersee realisieren.»
«Schnapsidee», «das ist doch bescheuert» und «ihr spinnt doch» sind nur einige der Reaktionen, die das Thema ernstnehmen. Die wohl pragmatischste Einschätzung der Erfolgschancen so eines Fusionsprojektes kommt von Facebook-User Remo Massaro. Er kommentiert trocken und mit Zwinkersmiley: «Dieses Vorhaben wird wohl an den Ständen scheitern.»