Ein steiler Einstieg: Angesprochen auf ein aktuelles Thema aus der Sendung, auf die Problematik von Schulausschlüssen, haben alle Jungpolitiker ein Rezept parat: Es sei richtig, ganz schwierige Schüler aus dem Unterricht auszuschliessen, aber gleichzeitig dürfe man ihnen die Bildung nicht verwehren.
Alexander Senn (JSVP AG): «Jeder hat ein Recht auf Bildung. Wenn man das nicht respektiert, kostet es später um so mehr.» Das könnte auch der Jungsozialist Matthias Enggist gesagt haben. Auffällig: In der Diskussion waren wenig bis keine Differenzen auszumachen, jedenfalls nicht bei den Fragen zum politischen Stil.
Der Inhalt ist wichtiger als der Stil
Sicher, manchmal brauche es Provokationen, eventuell sogar Tabubrüche, waren sich die drei Jungpolitiker einig. Man wolle ja medial wahrgenommen werden. Aber letztlich gehe es um die Inhalte, diese wolle man vermitteln. Enggist: «Wir wollen die Gesellschaft verändern, sie sozialer machen.»
Wir müssen sachlich bleiben.
Eine Motivation für die politische Arbeit ist für die Gesprächsteilnehmer, dass sie es schaffen, junge Leute für die Politik zu begeistern. Besonders ist das bei Jonas Hufschmid von der Jungen CVP SO zu spüren.
Seine Partei ist wirklich jung, erst vor wenigen Jahren wurde sie gegündet. Und sie hat einen grossen Mitgliederzuwachs. Die Mutterpartei kann dabei nur neidisch zusehen. Alexander Senn von der Jungen SVP AG weist darauf hin, dass es seine Partei schon recht lange gibt. Einen starken Zulauf von neuen Mitgliedern registriert er nicht.
Stimmenlieferanten für die Mutterparteien
Alle drei Jungpolitiker kandidieren für den Nationalrat. Ihre Namen stehen auf den Listen der Jungparteien. Ihnen ist klar: Gewählt werden sie ganz sicher nicht. Aber sie können den Mutterparteien helfen, ihren Stimmenanteil zu halten. Und auch wenn es nur Zehntel sind von Prozentpunkten: Jede Stimme zählt.
Karriere machen, das stehe bei ihnen nicht im Vordergrund, betonen die drei Jungpolitiker. Sie wollen aber frischen Wind in ihre Parteien bringen. Und da haben sie offenbar freie Hand. Jonas Hufschmid von der Jungen CVP SO spürt, dass die Mutterpartei neue Ideen begrüsst.
Das unterschreibt auch Matthias Enggist, Juso SO. Die 1:12-Initiative sei so eine neue Idee, betont er. Und Jonas Hufschmid (JCVP SO) nennt als Beispiele seiner politischen Arbeit, dass er die Offenlegung der Parteienfinanzierung unterstützt habe, dies im Gegensatz zur Mutterpartei CVP.