BDP-Nationalrat Hans Grunder nahm in der laufenden Legislaturperiode 2011 bis 2015 am wenigsten an Abstimmungen im Nationalratssaal teil.
Seine Anwesenheitsrate liegt bei 76,7 Prozent. Fast einen Viertel der Abstimmungen verbrachte er also nicht an seinem Platz. Grunder räumt ein: «Ein Musterschüler bin ich hier nicht.»
Er sei fast immer im Bundeshaus, allerdings ausserhalb des Nationalratssaals. Er müsse Prioritäten setzen, gibt Grunder zu. Bei wichtigen Abstimmungen sei er dabei, bei unwichtigen nicht. Konkrete Beispiele für unwichtige Abstimmungen bleibt er aber schuldig.
Ideen am Mittagstisch
Als Unternehmer plädiert der Emmentaler für schlankere Gesetze. Grunder lässt sich dabei nicht von seinen Vorhaben abbringen, als stur würde er sich dann aber doch nicht bezeichnen. «Ich lasse mich gerne überzeugen.»
So habe ihn seine Familie überzeugt, für die Aufnahme von 50‘000 Flüchtlingen in der Schweiz einzustehen. «Diese Idee ist am Mittagstisch in der Familie entstanden – aus der Betroffenheit heraus.»
SVP stellt am meisten Abwesende
In seiner Partei ist Grunder nicht der einzige mit vielen Abwesenheiten. Auch sein Nachfolger als Präsident der BDP Schweiz, Martin Landolt, verpasste während der Legislatur mehr als ein Fünftel der Abstimmungen, wie ein Blick in die Top Ten der am meisten abwesenden Nationalräte zeigt.
Die Partei, die dort am stärksten vertreten ist, ist aber die SVP: Gleich fünf ihrer Nationalräte haben vergleichsweise hohe Abwesenheitsraten. Allen voran Oskar Freysinger, der seit 2013 als Walliser Staatsrat amtet und parallel dazu sein Nationalratsmandat auszufüllen versucht.